Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.03.2022

Ein starker Styger hält seinen Kasten dicht

Im Playoff-Final hat Frauenfeld mit 3:1 in der Serie und einem 5:0 (1:0, 0:0, 4:0) im vierten Eishockey-Match Wetzikons Aufstiegsträume zunichte gemacht und holt den Regional-Meistertitel. Im Schweizer 1.-Liga-Final trifft der EHCF am Samstag zuerst auswärts auf Franches-Montagnes.

 

 

Auf der KEB laufen zwar erst die letzten drei Minuten und trotzdem haben sich fast alle der 876 Zuschauer von den Sitzen erhoben und zu einem rhythmischen Klatschen angesetzt. Als die letzte Sirene ertönt, werfen die Frauenfelder, Stöcke, Helme und Handschuhe in hohem Bogen auf das Eis. Alle rasen vor der lautstarken EHCF-Fankurve auf ihren Keeper Styger zu und feiern mit ihm seinen Shutout und den Einzug in den Schweizer Final. Es dauert nicht lange, bis aus dem Stadion-Lautsprecher der in solchen Fällen übliche Kult-Song der Rockband Queen ertönt: «We Are the Champion». Und vor allem die Jugendlichen singen voller Insbrunst mit.

Zweimal 0:1 im Rückstand
Nach einem verlorenen Startmatch daheim und dem 3:1 über Herisau, einem klaren 3:0 über Luzern und nun einem 3:1 gegen das nach der Qualifikation zweitklassierte Wetzikon hat Frauenfeld (3.) alle drei Serien eigentlich sicher gewonnen. Die Zürcher Oberländer gewannen zwar zum Auftakt 2:0 (1:0, 0:0, 1:0), obwohl das Schussverhältnis 23:27 für Frauenfeld lautete. Mit einem 4:2 (1:2, 1:0, 2:0) glichen die Thurgauer daheim aus. Im dritten Match gab es auswärts ein 1:3 (0:0, 1:0, 0:3) für den EHCF und nun zum Abschluss vor heimischem Publikum ein starkes 5:0. Dabei überzeugte das Team von Headcoach Küng nicht nur mit einem aufopferungsvollen Boxplay, sondern traf im Powerplay tatsächlich gleich dreimal. Und nicht vergessen darf man, es fehlten Oehninger, Lattner, Schmidt, Jörg, Seiler und Huber.
Frauenfeld machte in dieser vierten Partie einen konzentrierten Eindruck und ging schon in der 3. Minute dank Schumann in Überzahl in Führung. Aber die Gäste blieben hartnäckig und hatten einen Pfostenschuss zu beklagen. Zudem wehrte Styger sogar einen Penalty ab. Dem Frauenfelder Goalie war es zu verdanken, dass auch im etwas konfusen Mitteldrittel kein Gegentor fiel. Eigentlich hätte er und nicht der dreifache Torschütze Schumann zum Bestplayer gekürt werden müssen.

Schumann traf noch zweimal
Im letzten Abschnitt trat der EHCF immer souveräner auf. Andrej Schläppi (48.) sowie Schumann (53.) und Fehr (54.) beide in Überzahl, machten den Sack zu. Als die Gäste alles versuchten und ihren Schlussmann Gianola ab 57:16 durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, traf Schumann 49 Sekunden vor Schluss noch ins leere Tor. Das Feiern konnte beginnen.
Wie geht es weiter? Frauenfelds Präsident Bohner weiss: «Dass am Samstag, 19. März, der Schweizer Final bei Franches-Montagnes beginnt. Am Dienstag, 22. März, spielen wir daheim. Gewinnen wir diese Best-of-5-Serie, dann steigen wir in die MySports League auf. Aber die Jurassier sind enorm unbequem, sie haben in der Qualifikation fast alle Gegner sicher bezwungen».

Ruedi Stettler