Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.12.2021

Wartehäuschen der FW-Bahn nicht geeignet

Das Wartehäuschen der Frauenfeld-Wil-Bahn an der aufgehobenen Haltestelle Murkart wird nicht bei der Stadtbus-Haltestelle beim Kantonsspital eingesetzt. Gegen eine solche Sofortmassnahme als Wetterschutz sprechen ein geringer Nutzen und der schlechte Zustand.

 

 

ÖV-Benutzer Ueli Schmid hatte im Herbst seinen Ärger über die Situation rund um die Bus-Haltestelle auf der Südseite des Kantonsspitals Frauenfeld in einem Brief an die Frauenfelder Woche kundgetan: «Seit Jahren muss man bei dieser Haltestelle im Vollschiff ein- und aussteigen. Vor allem wenn man stadtauswärts in Richtung Bühl oder Thundorf unterwegs ist, steht man völlig im Regen und ist blitzartig durchnässt. Auch auf der Spitalseite ist das Dach viel zu kurz.» Postwendend hatte Spitaldirektor Norbert Vetterli die Prüfung eines Unterstands angekündigt. Später wurde von Roland Büchi, dem früheren Leiter der Stadtbus-Verwaltung, vorgeschlagen, das ehemalige Wartehäuschen der Frauenfeld-Wil-Bahn in der Murkart doch beim Kantonsspital provisorisch einzusetzen. Robert Scherzinger, der jetzige Leiter der Stadtbus-Verwaltung, begrüsst zwar die Wiederverwendung von Infrastrukturen wie Bushäuschen – «das Wartehaus an der Murkart ist aus meiner Sicht jedoch nur bedingt geeignet: Der Zustand scheint mir höchstens noch ok zu sein. Eine Sitzgelegenheit aber fehlt und das Dach ist eher kurz.» Wenn wie im Bericht in der Frauenfelder Woche moniert ein guter Witterungsschutz geschaffen werden soll, dann würde es einen grösseren Warteunterstand brauchen.

Nicht kostengünstig realisierbar
Eine Verschiebung des Wartehäuschens erscheine ihm deshalb eine recht provisorische und mittelfristig auch nicht die günstigste Lösung zu sein, lässt Robert Scherzinger weiter verlauten. Der Warteunterstand selber präsentiert sich auf Fotos zudem ziemlich abgenutzt und wenig einladend. Für Robert Scherzinger steht angesichts der hohen Investitionen für den Spitalumbau inklusive Umgebung stattdessen ein neuer Warteunterstand im Vordergrund, der gestalterisch zum neuen Kantonsspital passt. Wenn das Kantonsspital eine Lösung suche, sei man seitens Stadt und Stadtbus gerne bereit, Hand zu bieten.

Hoffen auf Wetterschutz
ÖV-Benutzer Ueli Schmid seinerseits nimmt die Stellungnahme der Stadtbus-Verwaltung zur Kenntnis. Gleichzeitig hofft er weiterhin auf einen Wetterschutz auf beiden Seiten der Bus-Haltestelle. Spitaldirektor Norbert Vetterli hatte betreffend beidseitigem Wetterschutz gesagt, die Fachleute hätten bei der Planung des Neubaus argumentiert, die Fahrgäste könnten unter dem Dach bequem im Trockenen – sogar sitzend – auf den stadtauswärts fahrenden Bus warten. Ausserdem sei der herannahende Bus von weitem zu sehen und man könne auf die Sekunde genau zum drei Meter entfernten Abfahrtspunkt laufen. Das Überqueren der Fahrspur sei dabei gefahrlos möglich, weil es in diesem Strassenabschnitt ja keinen Individualverkehr hat. Und dies klappe sehr gut, was er von seinem Büro aus mitbekomme.

Temporäre Variante vom Tisch
Ob dennoch ein solcher Unterstand bei der Bus-Haltestelle beim Kantonsspital erstellt wird, ist weiterhin offen – eine temporäre Sofortlösung mittels Wartehäuschen der FW-Bahn hingegen ist vom Tisch.

Andreas Anderegg