Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.11.2021

Überfüllte Unterflurcontainer an der Hasenbühlstrasse

Erst seit 1. November in Betrieb

Leserinnen und Leser der Frauenfelder Woche machten auf überfüllte Unterflurcontainer an der Hasenbühlstrasse aufmerksam. Markus Graf, Amtsleiter Werkhof, nimmt auf Anfrage Stellung dazu und erklärt, wie es dazu kam und warum ein Pilotversuch der KVA Thurgau seinen Teil zur Situation beitrug.

 

 

Markus Graf, die Unterflurcontainer an der Hasenbühlstrasse waren letzte Woche völlig überfüllt. Kommt das öfter vor?
Solche Bilder von den Unterflurcontainern an der Hasenbühlstrasse kamen bis jetzt nicht vor, da diese Station erst seit dem 1. November in Betrieb ist. Ich gehe davon aus, dass es mit der Übergangsphase zu tun hat. Es wurde auch Sperrgut abgelegt, das dort nicht hingehört. Zudem stellt die KVA Thurgau derzeit auf ein neues Logistiktool mit einem Füllstandprogramm um. Es gab aber Software-Schwierigkeiten, weshalb es zu Übermengen kam.

Sind es also nicht zu wenige Unterflurcontainer für zu viele Wohneinheiten?
Wir rechnen pro 65 Wohneinheiten mit einem Unterflurcontainer. Damit soll eine Auslastung von etwa 80 Prozent erreicht werden. Das Problem liegt daher nicht an zu wenigen Unterflurcontainern in den Quartieren, sondern auch an den Entsorgern, die bei einem übervollen Unterflurcontainer nicht den nächsten aufsuchen. Wir möchten darauf hinweisen, dass der Abfallsack auch beim RAZ mit den anderen Entsorgungen abgegeben werden kann.

Wären zur Problemlösung nicht ausserplanmässige Kehrichtsammeltouren möglich?
Solche können jeweils nur wegen Feiertagen angeboten werden, da die Logistik sonst nicht mehr disponierbar wird. Die Sammeltouren haben sich bewährt. Sie werden aber immer wieder angepasst, bis die ganze Kehrichtabfuhr auf Unterflurcontainer umgestellt ist. Aktuell sind es rund 120 Stück in der Stadt, bis Ende Jahr werden es rund 140 sein. Ausserdem wird es mit dem neuen Logistiktool der KVA möglich sein, einen vollen Unterflurcontainer zweimal in der Woche anzufahren, sollte das nötig sein. Andere, die nicht voll sind, könnten ausgelassen werden, so spart man sich Leerkilometer.

Sind überfüllte Unterflurcontainer ein allgemeines Problem?
An exponierten Stellen wie auf dem Marktplatz kann es vorkommen, dass nach langen Wochenenden oder dem Ausfall eines Entsorgungsfahrzeugs mal bis zu 20 Abfallsäcke beim Unterflurcontainer abgestellt werden. Es ist halt einfach, dort hinzufahren und die Säcke zu entsorgen, obwohl es im eigenen Quartiert vielleicht auch Unterflurcontainer gibt. Es gibt aber auch Gebiete wie die Innenstadt, in denen die Unterfluranlagen erst mit einer Gesamtplanung realisiert werden. Die anderen Quartiere sind grösstenteils alle umgesetzt.

Sind die überfüllten Unterflurcontainer nicht ein gefundenes Fressen für Wildtiere wie beispielsweise Stadtfüchse?
Bei kurzfristig deponierten Abfallsäcken reagieren die Stadtfüchse und Krähen noch nicht. Wenn diese Zustände länger andauern würden, könnte es wieder mehr aufgerissene Säcke haben. Mit diesem Problem haben wir aber danke den Unterflurcontainern grundsätzlich kaum mehr zu kämpfen.

Wären weitere Unterflurcontainer an der Hasenbühlstrasse oder in anderen Quartieren möglich?
Grundsätzlich ja, Ausbauten werden immer möglich sein. Idealerweise im Zusammenhang mit Neubauten. Gerade an der Hasenbühlstrasse werden wir die Situation beobachten, natürlich auch in Bezug auf das Füllstandprogramm.

Michael Anderegg