Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.10.2021

Mehr Biozucker aus der Region

Seit Montag werden in der Zuckerfabrik wieder herkömmliche Rüben verarbeitet

In der Zuckerfabrik Frauenfeld (ZFF) wurden diesmal mehr Biorüben aus der Schweiz verarbeitet als zuvor – rund 10 Prozent der über 80  000 Tonnen Biorüben wurden hier angebaut. Denn die Nachfrage an Biozucker aus der Schweiz nimmt zu.

 

 

Bei der Biorüben-Verarbeitung in der Zuckerfabrik Frauenfeld, die am Sonntag abgeschlossen wurde, konnten aus über 80 000 Tonnen Biorüben wieder über 10 000 Tonnen Biozucker erarbeitet werden. Dabei war der Anteil an Biorüben aus der Schweiz höher als in den Vorjahren. Mit gutem Grund, denn die Nachfrage nach einheimischem Biozucker ist gestiegen. ZFF-Werkleiter Joachim Pfauntsch: «Deshalb wird der Anteil an Schweizer Biorüben stetig grösser. Von ursprünglich einmal 1 bis 2 Prozent ist er auf mittlerweile rund 10 Prozent gestiegen – und dieser Trend hält an. Deshalb suchen wir weitere Biorüben-Pflanzer», sagt Joachim Pfauntsch dazu. Die 90 Prozent an ausländischen Biorüben wurden wiederum hauptsächlich per Bahn nach Frauenfeld gebracht – sie stammen zum allergrössten Teil aus Süddeutschland.

Normale Rübenverarbeitung
Seit Montag läuft nun die Verarbeitung der herkömmlichen Rüben. Gesamthaft sollen in diesem Teil der Kampagne nach der bisherigen Schätzung knapp 700 000 Tonnen Rüben zu etwas mehr als 100 000 Tonnen Zucker verarbeitet werden. Der Grossteil der Rüben wird dabei auf der Strasse zur Zuckerfabrik gefahren, weshalb nun wieder die Rübentransporte das Strassenbild prägen. Die Rübenverarbeitung wird dabei ähnlich wie im Vorjahr nach voraussichtlich 94 Tagen abgeschlossen werden. Wie Joachim Pfauntsch zum Wachstum der Rüben sagte, hätten diese von der guten Witterung im Monat September profitiert. Im gesamten Wachstumsprozess der Rüben hätte es auf den Feldern jedoch stark variierende Bedingungen gegeben. Wie der Werkleiter weiter sagte, soll die Rübenanbaufläche in der Schweiz generell wieder ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang sind auch die vom Bund beschlossenen Stützmassnahmen für die Rübenproduzenten zu sehen. Damit verbunden soll die Zeit bis zum Ablauf der Stützmassnahmen im Jahr 2026 genutzt werden, um den Rübenanbau fit zu machen für die Zukunft (krankheitsresistente Rüben, weniger Pestizide und weiteres).

Andreas Anderegg


Schüler sensibilisieren
Von den Rübentransporten auf den Strassen sind auch die Schülerinnen und Schüler tangiert. Eine besondere Schulung betreffend Rübentransporten wird allerdings nicht durchgeführt. Die Schüler werden im Rahmen des Verkehrsunterrichtes auf den Strassenverkehr vorbereitet. Sie werden geschult, die Verkehrsregeln einzuhalten und sich gut sichtbar im Strassenverkehr zu bewegen, wie Claudia Brunner vom Mediendienst der Kantonspolizei mitteilt. Dabei findet der Verkehrsunterricht in den Kindergärten und Schulen unter Einhaltung der Schutzmassnahmen wie gewohnt statt. Die Kantonspolizei Thurgau empfiehlt den Verkehrsteilnehmenden zudem, genügend Zeit einzuplanen und bei den Fahrten hinter landwirtschaftlichen Fahrzeugen geduldig zu sein.
(aa)

Unfallursache offen
Am Mittwoch, 29. September 2021, sind auf einem Anschlussgleis der Zuckerfabrik Frauenfeld gegen 11 Uhr mehrere Güterwagen eines Zuckerrübenzuges entgleist. Verletzt wurde niemand, es entstand aber erheblicher Sachschaden. Neben den Gleisen wurden auch einige der Güterwagen des Zuges beschädigt. Zur Klärung der Unfallursache hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) eine Untersuchung eingeleitet.
(aa)