Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.09.2021

Thurgau Ladies wollen Bronzeplatz bestätigen

Für die Thurgau Indien Ladies gilt es bereits ab dem 18. September bei Thun in der höchsten Schweizer Eishockey-Liga wieder ernst. Das Team hat wichtige Kräfte verloren, aber neue dazu bekommen.

 

 

Nach dem Erfolg mit Platz drei in der letzten Saison kurz nach der Neugründung der Equipe, ist das Ziel für die kommende Saison eigentlich klar. Doch Assistenz-Trainerin Anja Stiefel bleibt vorsichtig: «Wir hatten gewichtige Abgänge, auch Nationalspielerinnen, zu verkraften und sind am Aufbauen eines neuen Teams. Logisch, wir wollen nicht schlechter abschneiden. Erstes Ziel ist das Erreichen der Playoffs». Seit dem Kickoff am 13. Juni in Kreuzlingen ist einiges passiert und es ist viel Schweiss geflossen. Etwa beim dreitägigen Trainings-Camp in Arosa, das im 2020 wegen Corona abgesagt werden musste. Stiefel präzisiert die Dauer: «Es waren eigentlich nur zweieinhalb Tage, wir sind erst am Freitagmittag abgefahren. Trotzdem absolvierten wir am Samstag zwei zweistündige Eis-Einheiten. Dabei forcierten wir die Angriffs-Auslösung und das Zonenspiel».

Nur auf dem Papier
Mit dabei waren in Arosa 15 Spielerinnen. Vier Torhüter, sieben Verteidiger und 13 Stürmer stehen im Kader. Headcoach Matthias Rehmann lacht: «Eigentlich sind wir ja auf dem Papier sehr viele, doch gleich mehrere mit einer B-Lizenz. Da wissen wir halt nie genau, wer wirklich zur Verfügung steht». Zum Kader gehören sechs Ausländerinnen. Goalie Caroline Lambert aus Frankreich und die Stürmerinnen Emma-Maria Kohler und Leonie Kutzer (beide Österreich), Tereza Lahova (Slowakei), die zweitbeste Torschützin der letzten Saison Simona Studentova (Tschechien) und Kamila Wieczorek (Polen). Rehmann präzisiert: «Kohler, Kutzer und Lahova gelten als Hockey-Schweizerinnen und belasten das Kontingent nicht».

Kurzfristig angesetzte WM
Die Thurgau Indien Ladies sind mit Stefanie Wetli und Lena-Marie Lutz von der im Mai kurzfristig verschobenen und jetzt ausgetragenen Weltmeisterschaft in Kanada betroffen. Darum ist für Stiefel schwer einzuschätzen, wie stark ihr Team wirklich agiert: «Wenn zwei Nationalspielerinnen fehlen, ist ein Üben mit den Linien nicht leicht. Das geht anderen Vereinen genau so. Darum ist die Liga momentan unübersichtlich, weil man gar nicht alle getätigten Transfers kennt». Am Wochenende stand eine erste Bewährungsprobe mit dem Womens Cup in Huttwil an. Mit dabei waren neben Thurgau der Organisator Langenthal, Fribourg, GCK Lions, Wil und Thun. Das Hauptziel für Anja Stiefel war: «Dass wir uns auf dem Eis besser kennen gelernt haben, denn als neu formiertes Team brauchten wir Spielpraxis. Und natürlich, dass wir uns als Gruppe auch neben dem Eis finden».

Meisterschafts-Start in Thun
Jetzt stehen noch zwei Trainings-Partien (auswärts ZSC Lions und daheim Langenthal) bevor. Am 18. September geht es in Thun erstmals um Punkte und tags darauf gastiert Meister Lugano (musste einige Abgänge verkraften) in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen. Es werden einige Doppelrunden Samstag/Sonntag folgen. Auch Partien am Freitag und am Sonntag. Zwischen dem 9. und 23. Oktober müssen die Thurgau Indien Ladies vier Auswärts-Partien (Lugano, Reinach, ZSC Lions, Thun) bestreiten, können gegen Meisterschafts-Schluss aber dreimal auf eigenem Eis antreten. Rehmann stört das überhaupt nicht: «Wir spielen halt jetzt in der Qualifikation gleich fünfmal gegeneinander. Der letzte Match ist auf den 26. Februar 2022 terminiert. Nachher folgen die Playoffs der besten vier: Hoffentlich mit uns».

Ruedi Stettler