Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 01.09.2021

Eines der ältesten Häuser entdeckt

Mitteilung des Amts für Denkmalpflege des Kantons Thurgau

Es ist einer der schmalsten Hausteile in der Oberen Vorstadt: Zusammen mit ihrem östlichen Nachbarn, mit dem sie eine optische und bauliche Einheit bildet, entpuppt sich die Zürcherstrasse 201 nach neuesten Erkenntnissen als eine der ältesten Bauten in Frauenfeld.

 

 

Die Entdeckungsreise bei dem Doppelhaus Zürcherstrasse 201 und 203 in Frauenfeld begann mit Umbau- und Sanierungsarbeiten, die gemeinsam vom Amt für Denkmalpflege und dem Amt für Hochbau und Stadtplanung von Frauenfeld eng begleitet werden. Alle Beteiligten wie auch die Eigentümer staunten nicht schlecht, als sich nach dem Entfernen von modernen Wandoberflächen die Holzkonstruktion im Inneren des schmalen, unscheinbaren Gebäudes als bauzeitlich präsentierte. Die dendrochonologische Untersuchung datierte das Bauholz von Obergeschoss und Dachstuhl nämlich auf 1537 beziehungsweise 1544, zwei Dachsparren wurden 1599 beziehungsweisse 1717 erneuert: eine Sensation.

Von Stadtbränden verschont
Das Gebäude hat wie seine Nachbarbauten die beiden verheerenden Stadtbrände von 1771 und 1788 unbeschadet überstanden. Zu vermuten ist nun, dass sich in den beiden lückenlosen Häuserzeilen der Oberen Vorstadt mit ihren abwechslungsreichen Gassenbildern weitere Überraschungen auftun könnten. Die Obere Vorstadt, nach wie vor ein national geschütztes Ensemble von beachtlicher Geschlossenheit, geht in seinem Ursprung nämlich auf das 14. Jahrhundert zurück. 1445 erhielt sie von Herzog Albrecht sogar ein eigenes Stadtrecht und wurde danach mit Mauer und Graben befestigt. Die Entdeckungsreise hat vielleicht gerade erst angefangen.

(id)