Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.08.2021

Der «Frauenfelder» muss erneut abgesagt werden

Immer am dritten Sonntag im November findet der «Frauenfelder» (militärisch und zivil) statt. Wegen der Corona-Pandemie fiel er bereits letztes Jahr aus und auch diesmal muss das Organisations-Komitee kapitulieren.

 

 

Ernst Huber, Ressortchef Marketing/Öffentlichkeit, sagt warum: «Als wir letztes Jahr über die Durchführung des «Frauenfelder» entscheiden mussten, war die Situation gegenüber heute nur teilweise vergleichbar. Einerseits war der Pandemie-Verlauf anders und die Handhabung der verschiedensten Bewilligungsgeber vielfältig. Zudem war man damals von Impfungen weit entfernt».

Zutritts-Beschränkung
Weiter meint OK-Mitglied Huber: «In relativ kurzer Zeit ist ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung zweimal geimpft worden. In einem zeitlich abgestuften System sind aktuell Grossveranstaltungen bis 1000 Teilnehmenden möglich. Anlässe mit mehr als 1000 Personen pro Tag bedürfen vorgängig einer kantonalen, gesundheitspolizeilichen Bewilligung auf der Basis eines Schutzkonzepts – dies gilt mit den normalerweise erwarteten 2500 Läuferinnen und Läufern auch für den «Frauenfelder».
Der Vorstand des «Frauenfelders» hat sich in den letzten Monaten wiederholt und ausgiebig mit den Bewilligungs-Voraussetzungen für Grossanlässe befasst. Sie umfassen zurzeit die Zutritts-Beschränkung auf genesene, geimpfte oder negativ getestete Personen (3G) und allenfalls weitere Massnahmen. Das OK hat sehr früh im Jahr entschieden, den «Frauenfelder» ausschliesslich als Vollversion durchzuführen. Will heissen, keine verkürzte Strecke, keine Teilnehmerbegrenzung, keine Verteilung des Laufes auf mehrere Tage etc.

Schwieriges Unterfangen
Aktive 3G-Teilnehmemende in ein Gelände zu kanalisieren hört sich einfach an; die Umsetzung beim «Frauenfelder» gestaltet sich aber schwierig. Neben den logistischen Belangen betrifft es vor allem die Nadelöre im Startgelände des Halbmarathons in Wil SG und das Start- bzw. Zielgelände in Frauenfeld. Zuschauer sowie Betreuer müssen strikte von den Läufern separiert werden. Ansammlungen von Läufern sind wo immer möglich zu vermeiden. Keine Aufwärmmöglichkeit am Ziel (es ist 2. Hälfte November), keine „Tee-Gespräche“ danach im Ziel, keine Massage, keine Duschen, keine Siegerehrungen und keinerlei direkten Kontakt mit dem Publikum.

Die Seele verlieren
Darum hat sich das Organisations-Komitee schweren Herzens zur Absage entschieden: «Wenn wir unseren Läufern mit viel Aufwand eine Organisation unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereitstellen, werden wir zwar den epidemiologischen und behördlichen Auflagen genügt haben. All die Massnahmen führen aber nach unserer Ansicht dazu, dass unser Laufanlass seine Seele verliert. Zum «Frauenfelder» gehört mehr, als nur das Zurücklegen von 21 oder 42 Kilometer Laufstrecke. Dazu kommt, dass die momentane Entwicklung unsere allgemeine Planungssicherheit auch nicht gerade erhöht».
Das Organisations Komitee «Frauenfelder» verzichtet deshalb nach 2020 auch in diesem Jahr auf die Durchführung des Laufes und hält fest: «Wir konzentrieren uns auf den nächsten «Frauenfelder» am Sonntag, 20. November 2022».

(rs/eh)