Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 19.05.2021

Geschäftsführer geht mit gutem Beispiel voran

Qualitätslabel «Schweizer Holz» für Lignum Ost in Frauenfeld übergeben

Der Verband Lignum vergibt für Bauten, bei denen über 80 Prozent des verarbeiteten Holzes aus der Schweiz kommt, das Qualitätslabel «Schweizer Holz». Die Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft setzt damit ein Zeichen für Qualität, Herkunft, Nachhaltigkeit und Regionalität. Der Lignum Ost Präsident Paul Koch überreichte das Label an Simon Biegger, der als Lignum Ost Geschäftsführer mit gutem Beispiel vorangeht.

 

 

Simon und Larissa Biegger konzipierten den Neubau in Minergie-P-Bauweise auf und neben ihrer bestehenden Garage in Frauenfeld. Konstruktionsholz, Brettschichtholzdecke, die Isolation im Erdgeschoss und die Fassaden wurden zu 100 Prozent mit Schweizer Holz erstellt, wobei überwiegend Fichten- und Tannenholz zum Einsatz kam. Insgesamt wurden über 100 Kubikmeter Holz verarbeitet, wovon 82 Prozent in den Wäldern der Region gewachsen sind. Das Ehepaar Biegger legten Wert darauf, dass sämtliche Arbeiten an regionale Handwerksbetriebe vergeben und Schweizer Produkte bei Apparaten, Installationen und Baukomponenten verbaut wurden. Im Erdgeschoss wurden mit Holzfaserplatten beplankte Holzelemente auf die betonierte Bodenplatte und den Sockel gesetzt und die alte, leicht unterdimensionierte Garagendecke mit 180 Millimeter dicken Brettschichtholz-Elementen überbrückt. Das Obergeschoss ist ein reiner Holzelementbau mit einer zeitlosen, hinterlüfteten 3D-Latten-Schalung.

Starker Familienverbund
Der Neubau ist ein gelungenes Familienprojekt. Der gelernte Schreiner Simon Biegger machte die Bauleitung und führte verschiedene handwerkliche Arbeiten selbst aus. Sein Schwiegervater Paul Horber kümmerte sich um die Haustechnik. «Man könnte das Haus mit zwei Haarfönen heizen, vier Kilowatt Heizleistung reichen vollkommen aus», sagte Horber, der bereits im vergangenem September in den Neubau eingezogen ist. Die Heizung erfolgt über Wärmepumpe und Erdsonde, die mit einer Komfortlüftung gekoppelt ist und im Sommer der Kühlung dient. Für zusätzliche Wohlfühlmomente sorgt ein 2,6 Kilowatt Holzspeicherofen. Eine mit einem Batteriespeicher gekoppelte 13 Kilowatt Photovoltaikanlage erzeugt den Strom für die Eigennutzung und zwei weitere Wohnungen. Die Smart-Home-Steuerung für Licht, Rollladen, Wärmeschutz und Temperatur ist noch ausbaufähig. Pius Tost von der Firma Herzog AG Frauenfeld erwähnte die besonderen Herausforderungen, wie beispielsweise die umfangreiche Haustechnik, die in den Bauelementen integriert wurden. Zudem mussten die grossen und schweren Wand- und Dachelemente mit Spezialtransporter angeliefert und mit einem grossen Kran aufgestellt werden. Simon Biegger dankte den Holzhandwerks- und Zulieferungsfirmen für die konstruktiven Ideen und perfekt geleisteten Arbeiten. Neben der Herzog AG waren dies die Schreinerei Peter Kunz AG, August Brühwiler AG, Holzwerkstoffe Frauenfeld AG und die Hüsser Holzleimbau AG.

Thomas Güntert