Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.04.2021

Patrick Benz hofft auf seine Challenge

Natürlich hat die Corona-Pandemie auch das Programm von Patrick Benz arg durcheinander gewirbelt. Der Triathlet aus Islikon hofft, dass in diesem Jahr einige Wettkämpfe stattfinden können.

 

 

Eigentlich wollte Patrick Benz im 2020 wenn immer möglich seine Profikarriere lancieren. Dann musste er bald einmal einsehen: «Aufgrund von Corona fanden nur wenige kleinere Wettkämpfe statt. Es ergab sich so für mich keine Möglichkeit, das Vorhaben umzusetzen. Dieses Jahr hoffe ich, dass es klappt». Es blieben einige kleinere Wettkämpfe. Da holte er sich allerdings zahlreiche Spitzenresultate und er konnte oftmals sogar persönliche Bestzeiten aufstellen.

15 bis 18 Stunden
Wie sieht es momentan aus? «Das Training findet auf dem Rad und beim Laufen normal statt. Durchschnittlich trainiere ich 15 bis 18 Stunden pro Woche. Radeinheiten finden drinnen auf der Rolle und draussen statt. Läufe absolviere ich meistens draussen. Schwimmen ist nicht möglich, daher weiche ich auf das Zugseil (Indoor) aus. Als Ergänzungen dazu darf ein Kraft- und Stabilisations-Programm nicht fehlen».

Einige Anlässe bereits abgesagt
Die Wettkampf-Saison 2021 hätte eigentlich am 18. April mit dem Triathlon in Wallisellen beginnen sollen. Doch diese Veranstaltung ist bereits abgesagt. Ebenso der Halbmarathon in Zürich eine Woche später und auch der Triathlon in Frauenfeld im Mai. Deshalb muss Benz improvisieren: «Regional wären eventuell die Drei-Seen-Stafette in Hüttwilen eine Option, der Märwiler Triathlon oder Uster im Juli. Je nachdem was möglich ist. Es braucht von allen viel Flexibilität». Zwei Höhepunkte für diese Saison wären der Halb-Ironman in Rapperswil (Anfang Juni) und natürlich die Weltmeisterschaften in Utah (USA) Mitte September.

Hoffen auf den Juni
Ein grosses Anliegen ist Patrick Benz seine Sommer-Challenge: «Von zu Hause in Islikon mit eigener Muskelkraft auf einen 4000er der Alpen – das Weissmies in 32 Stunden». Die Zeit steht nicht im Vordergrund, sondern die Challenge und das Erlebnis im Saastal.
So plant der 30-Jährige: «Tag 1 werde ich mit dem Rennrad absolvieren, zirka 250 Kilometer und 5000 Meter Höhendifferenz. Dabei geht es über Pässe, durch Täler und am Schluss hoch ins Saastal. Tag 2 werde ich in Saas-Almagell starten und vom Tal aus zum Weissmies aufsteigen». Im Idealfall gibt es für ihn sogar eine Überschreitung, je nach Wetter- und Schneelage. Endpunkt ist die Bergstation Hohsaas, wobei das eigentliche Ziel natürlich der Gipfel (4017 Meter über Meer) ist. Geplant ist die Challenge zwischen dem 23. und 26. Juni, je nach Wetter.

Ganz spezieller Anlass
Wettkampf-Not macht also durchaus erfinderisch. Familienvater Benz schmunzelt: «Ich finde, dass es nebst den Wettkämpfen eine andere Motivation in solch komischen Zeiten braucht. Durch diese Challenge habe ich ein Ziel, welches ich unabhängig der Wettkämpfe verfolgen kann. Der Fokus liegt natürlich voll auf der Leistung für die Events, aber wenn ein solcher Anlass nebenher geht, warum nicht». Bleibt zu hoffen, dass das längst akribisch geplante Unterfangen tatsächlich gelingt.

Ruedi Stettler