Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.04.2021

Seit 70 Jahren Menschlichkeit

Die Winterhilfe Thurgau ist eine Jubilarin von Format – Jubiläumsgeschenke

Die Winterhilfe Thurgau hat guten Grund, ihr 70-Jahr-Jubiläum mit Stolz zu feiern. Die einst saisonale Unterstützung für Bedürftige hat sich zu einer bedeutenden Ganzjahres-Hilfseinrichtung für Menschen in Not gewandelt.

 

 

Der Stiftungsrat der Winterhilfe Thurgau hat sich entschieden, aus Anlass des 70-jährigen Bestehens 70 Velos und 200 Zoo-Eintritte für den Plättli-Zoo Frauenfeld und den Walter Zoo in Gossau zu verschenken. Möglich wird dies dank der Unterstützung durch die Velo-Herstellerin Tour de Suisse in Kreuzlingen sowie zwei Thurgauer Kiwanis-Clubs. Stiftungsratspräsidentin Liselotte Peter und die Stiftungsrätinnen Ursula Duewell und Sylvia Dennenmoser informierten über die Aktivitäten zum Jubiläum, das unter dem Motto «Seit 70 Jahren Menschlichkeit» steht (ebenfalls mit im Stiftungsrat ist Elisabeth Hummler).
Wiederkehrend eine finanzielle Unterstützung möchten. Diesbezüglich gibt’s allerdings eine Regelung, wonach höchstens in drei aufeinander folgenden Jahren eine Unterstützung gewährt wird, danach gibt es mindestens ein Jahr Pause. Das hat sich sehr bewährt. Im Geschäftsjahr 2019/2020, das vom 1. Juli bis 30. Juni dauerte, gingen 296 Gesuche ein, wobei gesamthaft 490 Personen unterstützt wurden, davon 191 Kinder.
Sylvia Dennenmoser: «Vom Grundsatz her wird bei Gesuchen unterschieden zwischen notwendigem Lebensbedarf und Teilhabe am sozialen Leben. Bei Gesuchen ab 2500 Franken wird ausserdem der gesamte Stiftungsrat um seine Meinung befragt».

Die soziale Institution ist gleichzeitig bestrebt, ihre Aufwendungen auf ein Minimum zu beschränken. Deshalb wird die Geschäftsstelle durch Elisabeth Wäger in einem 50 Prozent-Pensum im privaten Heimbüro geführt.

Andreas Anderegg


Rund 300 Gesuche pro Jahr
Rund 300 Gesuche für eine finanzielle Unterstützung gehen jährlich bei der Winterhilfe Thurgau ein, einer Sektion der Winterhilfe Schweiz. Durchschnittlich 80 Prozent dieser Gesuche wird entsprochen – wobei sich die Begehren oftmals auf die Bezahlung von Wohnungsmieten und Zahnarzt-Rechnungen beziehen, aber auch Betten, Kleiderpakete und andere Leistungen werden oft nachgefragt.
Die Winterhilfe ist als Nothilfe gedacht – falls jemand dauerhaft finanzielle Unterstützung benötigt, muss er oder sie sich an die Sozialhilfe wenden. Corona-bedingt sind die Gesuche seit einem Jahr am Steigen. Damit verbunden ist der Stiftungsrat aktuell auf der Suche nach einer Unterstützung für die Geschäftstellenleiterin in einem 30-Prozent-Pensum.

(aa)