Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.03.2021

Stabübergabe vor dem Umzug

Verena Rieser-Santo verlässt Fachstelle für Alters- und Generationenfragen

Über sechs Jahre lang hat Verena Rieser-Santo die Fachstelle für Alters- und Generationenfragen im Rathaus aufgebaut und geleitet. Per 1. März hat sie das Zepter nun an Doris Wiesli übergeben. Diese will die Fachstelle weiterentwickeln.

 

 

Es ist keine leichte Aufgabe, eine noch junge Fachstelle von jemandem zu übernehmen, die diese von Grund auf aufgebaut hat. Doch vor genau dieser Herausforderung steht Doris Wiesli: «Besonders fordernd ist es, sich einen Überblick über die verschiedenen Netzwerke zu machen und wer welche Rolle darin spielt», sagt die 36-Jährige. Erfreulicherweise darf sie dabei auf die Hilfe der bisherigen Leiterin Verena Rieser-Santo zählen.
Während mehreren Nachmittagen war sie vor Ort und zeigte Doris Wiesli alles Wichtige. «Wir haben versucht, die Fülle an Informationen zu verpacken und zu priorisieren», sagt Verena Rieser-Santo dazu. «Aber natürlich werde ich auch in Zukunft für Rückfragen zur Verfügung stehen», fügt sie an. Geplant ist, dass sie auch künftig Hand bietet, wenn gewisse Projekte anstehen. Eines der nächsten ist beispielsweise die Überarbeitung der Wegweiser-Broschüre im Sommer.

An Bekanntheit gewinnen
Wenn es um das wichtigste Ziel der Fachstelle geht, sind sich bisherige und neue Leiterin einig: Die Fachstelle soll weiter an Bekanntheit gewinnen und nicht in Vergessenheit geraten. «Dabei kann ich von sehr guter Aufbauarbeit profitieren. Vieles hat sich etabliert. Das gilt es zu pflegen und auszubauen. Besonders natürlich die Netzwerke», sagt Doris Wiesli. Allenfalls gebe es auch Lücken zu füllen. «Menschen, die Hilfe benötigen, sollen den Weg zu uns einfach und schnell finden», sagt Doris Wiesli weiter. Auch sie wird die Fachstelle in einem 50-Prozent-Pensum leiten.

Zufrieden mit Entwicklung
Rückblickend auf die über sechs Jahre ist Verena Rieser-Santo zufrieden mit der Entwicklung der Fachstelle für Alters- und Generationenfragen. «Die Nutzung war tendenziell stetig steigend. Das ist sehr erfreulich», sagt sie dazu. Besonders stolz ist sie auf die aufgebauten Netzwerke und das gegenseitige Verständnis der Organisationen und Anbieter: «Es ist natürlich gut, wenn jemand Hilfe sucht und von einem Dienstleister, der das benötigte nicht anbietet, direkt an die richtige Stelle verwiesen wird, statt einfach nur abgewiesen zu werden», sagt Verena Rieser-Santo dazu.

Wege der Erreichbarkeit
Die Fachstelle für Alters- und Generationenfragen wird Anfang April aus dem Rathaus ausziehen und ins erste Obergeschoss auf der gegenüberliegenden Strassenseite am Rathausplatz 1 einziehen. «Natürlich mit Lift, guter Signalisation und Schalterbereich», sagt Doris Wiesli. Um an die notwendigen Informationen zu kommen, hat die Bevölkerung aber auch die Möglichkeit, einen Termin für einen Besuch bei sich zu Hause zu vereinbaren. «Wichtig ist, dass wir die Menschen erreichen, wenn sie Hilfe benötigen. Egal wo. Idealerweise bevor eine Überlastungssituation entsteht», so Doris Wiesli. Oft falle es den Menschen aber nicht leicht, sich einzugestehen, dass sie Hilfe brauchen. «Dabei gehört die gegenseitige Sorge zum Mensch sein dazu», sagt Doris Wiesli weiter.
Die Realität sieht aber anders aus. Nämlich so, dass man sich eher später als früher um Hilfe kümmere und sich erst bei der Fachstelle informiere, wenn ein Problem akut sei: «Die Ausnahmen sind Themen wie Vorsorgeauftrag, Patientenverfügung oder wo man gut und günstig im Alter wohnen kann», ergänzt Verena Rieser-Santo.

Liebenswürdige Kontakte
Der personelle Wechsel ist vollzogen, der Umzug an den neuen Standort steht bevor. Und was zieht die scheidende Leiterin über die letzten sechs Jahre für ein Fazit? «Es war mir eine grosse Freude, bei dieser Entwicklung im Bereich Alter in der Stadt Frauenfeld mitzuwirken. Die abwechslungsreiche Zeit war geprägt von vielen, liebenswürdigen Kontakten». Gerade in den Netzwerken sei es beeindruckend gewesen, zu erleben, wie viele Menschen ihre Energie in die Gesundheitsförderung investieren und dasselbe Ziel verfolgen.


Michael Anderegg