Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.02.2021

Die Fussballer müssen sich wohl auch weiterhin gedulden

Als Präsident des Thurgauer Fussball-Verbandes muss Präsident Patrick Küng aus Berg zahlreiche Aufgaben erledigen, die nur während der Corona-Pandemie anfallen.

 

 

Der 1920 gegründete Thurgauer Fussball-Verband (TFV) musste im letzten Jahr seine Festivitäten wegen der Corona-Pandemie fast alle absagen. Ein Anlass, wenn auch im kleinen Kreis, konnte wenigstens abgehalten werden: Das Erscheinen des Jubiläums-Buches. Die beinahe 200-seitige Chronik wurde von Werner Lenzin verfasst. Der Märstetter hat mit Präsident Patrick Küng im Thurgauer Staatsarchiv viel Schrift- und Bild-Material zusammengesucht. Die Chronik mit dem Titel «100 Jahre am Ball» ist zweifellos nicht nur für eingefleischte Fussballer lesenswert.
Eine eigentliche Jubiläums-Veranstaltung möchte man allerdings heuer am Freitag, 28. Mai, nachholen. Eben an diesem Tag soll in Frauenfeld auch eine offizielle Buchvernissage stattfinden. So Corona denn will.
Zum Thurgauer Fussball-Verband gehören 29 Clubs. Bei diesen sind 7212 lizenzierte Spieler und nicht weniger als 386 Teams gemeldet. Logisch, dass zum Fussball spielen auch Funktionäre benötigt werden. Im Thurgauer Verband sind das 876. Das alles ist auf der Homepage nachzulesen.
Nachstehend beantwortet Präsident Patrick Küng unsere Fragen.

Was macht Ihnen als Präsident im Moment am meisten Arbeit?
Da unsere Teams, Stützpunkte E-11 (Frauenfeld, Bürglen und Romanshorn), FE-12, FE-13 und FE-14 alle wegen der Corona-Regel trainieren dürfen, läuft hier der Alltag «fast» normal. Im Moment werden die Weichen für die neue Saison gestellt. Wir möchten uns auf Stufe E-11 bei den Stützpunkten noch besser aufstellen und einen vierten in der Region Kreuzlingen aufbauen. Ebenso möchten wir mit dem Thurgauer Vorstand einen Schritt weiter gehen und die strategische wie operative Ebene trennen, um noch schneller und professioneller zu agieren. So sind wir daran, verschiedene Funktionäre zu suchen in den Kommissionen und diese weiter auszubauen. Wer sich also gerne beim TFV, für den Fussball und die Jugend einsetzen möchte, ist herzlich willkommen.

Was ist überhaupt möglich?
Da eigentlich fast alle Anlässe des 100-Jahr-Jubiläums durch Corona ins Wasser fielen, hoffen wir nun das Thurgauer Legendenspiel gegen den FC Grossrat Thurgau am Freitag, 28. Mai, auf der Kleinen Allmend in Frauenfeld nachholen zu können und unsere Jubiläumschronik den Vereinsvertretern und Fussballer/Innen präsentieren zu können. Wer schon jetzt gerne ein Exemplar haben möchte, kann diese auf unserer Homepage www.thurgauerfussballverband.ch bestellen.

Sind Hallen-Turniere verboten? Auch beim Nachwuchs?
Unter den jetzigen Corona-Massnahmen des Bundes ruht der Spielbetrieb vollständig. Hallenturniere und auch Freundschaftspartien sind auf allen Stufen verboten. Einzige Ausnahme, die Spieler und Spielerinnen unter 16 Jahren dürfen normal trainieren, C-Junioren und jünger. Ab 16 Jahren, also ab B-Junioren, dürfen maximal in Fünfer-Gruppen inklusive Trainer/In mit genügend Abstand und nur Outdoor trainieren. Dies heisst eigentlich, nur Joggen, Krafttraining, eventuell Passübungen sind möglich.

Auf welches Datum sind die ersten Meisterschaftsspiele in diesem Frühjahr terminiert?
Im Moment sind die Daten der Frühlingsrunde noch normal terminiert. Je nach Liga auf Ende März/Anfang April. Ob die Meisterschaft dann starten kann, steht aber in den Sternen. Die Entscheidung des Bundesrates am 24. Februar wird hoffentlich ein wenig Licht ins Dunkel bringen. So lange aber wird für die Mannschaften mit älteren Spielern ab 16 Jahren kein «normales» Training stattfinden, also wird auch die Meisterschaft nicht rechtzeitig starten können. Sinnvollerweise müssen die Teams ab B-Junioren auch einige Wochen Vorbereitung absolvieren, ansonsten wäre ein Start zu gefährlich. Der Schweizerische Fussball-Verband und seine 13 Regionalverbände, welche für den Meisterschafts-Betrieb zuständig sind, arbeiten schon an verschiedenen Szenarien und Anpassungen am Spielkalender.

Gibt es Änderungen?
Neu auf diese Saison hin wurde extra das Reglement für den Auf- und Abstieg geregelt. So muss mindestens die Hälfte der Saison gespielt werden und dann gäbe es Auf- wie Absteiger. Ab der 3. Liga aufwärts müssten also noch je nach Liga und Gruppe eine bis drei Herbstrunden im Frühling nachgetragen werden. Sobald diese durchgeführt würden, zählt auch die Meisterschaft im Gegensatz zur letzten Saison. Persönlich hoffe ich aber auf mehr als nur eine bis drei Runden.

Kann der Girls-Day stattfinden?
Der 6. Girls-Day (Patronat TKB) musste wegen Corona schon abgesagt, beziehungsweis verschoben werden. Wir hoffen aber, dass dieser Anlass zu einem späteren Zeitpunkt mit dem FC Münchwilen (wäre am 7. März Organisator gewesen) nachgeholt werden kann. Wenn dies nicht klappen sollte, hoffen wir auf den TKB-Girls-Day am Samstag, 11. September, beim FC Tobel-Affeltrangen. An diesem Datum findet die 101. DV des Thurgauer Verbandes und auch der TKB-Junioren-Tag statt. Also das volle Programm mit all unseren Teams, von der FE-12 bis FE-14 und den Girls sowie alle 30 Thurgauer Vereine beim FC Tobel-Affeltrangen.

Interview: Ruedi Stettler