Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.02.2021

Bob-Team Meile darf doch wieder leise hoffen

Die erste Saisonhälfte liegt bereits hinter dem Bob-Team des Herdeners Marc Meile. Allerdings verlief sie anders, als ursprünglich geplant.

 

 

Zur Saisonvorbereitung standen zwei Trainingslager mit einer kleinen Gruppe um Olympiasieger Beat Hefti auf dem Programm (Königsee und Innsbruck). Beide wurden vom «Altmeister» organisiert und geleitet. Ende November reiste Meile mit dem Rentier-Bus des Sponsors ins erste Trainingslager nach Königsee (De): «Das war für mich als Pilot eine neue Bahn und wir tasteten uns in kleinen Schritten und fünf Fahrten vorwärts».

Unglückliche Faktoren
In der Folgewoche stand das zweite Trainingslager in Innsbruck (Ö) bevor. Auf dieser Bahn erlernte Meile vor sechs Jahren das Bobfahren. Nach guten Fahrten verzeichnete er am dritten Tag einen Kippsturz, welcher an sich harmlos war. Aber dann sind weitere unglückliche Faktoren dazu gekommen. Anschieber Michael Anliker hat sich zwei Kurven nach dem Sturz aus dem Bob geschoben. Eine Kurve später hat es den Bob wieder aufgestellt und Meile musste ohne Bremser ins Ziel fahren. Um den Bob abzubremsen, nutzte er die seitlichen Banden, um das Tempo zu reduzieren und lenkte den Bob abwechselnd in die linke und rechte Bande.
Irgendwann endete die linke Bande und der Bob landete frontal in der Bande des Bahnausstieges. Vorder- und Hinterboot wurden durch den Aufprall getrennt und das Trainingslager musste vorzeitig beendet werden. Der Bob konnte zum Glück ein paar Tage später mit Hilfe von Beat Hefti repariert werden.

Titelkampf nun im Februar
Das Saisonziel, die Zweier-Bob-Meisterschaft vom 2. Januar wurde aufgrund Covid19 abgesagt. Als neues Datum ist jetzt der 24. Februar geplant, sofern das Corona zulässt. Dies hinderte das Meile-Team aber nicht, die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr für eine weitere Trainingseinheit von vier Tagen auf dem Olympia-Run in St. Moritz zu nutzen.
Nebst dem Titelkampf möchte man in St. Moritz den Grand Prix (eine Serie bestehend aus fünf Rennen) auf einem Podestplatz beenden. Ende der ersten Januarwoche fanden die ersten beiden Rennen statt. Nach den Trainingslagern in Königsee, Innsbruck und St. Moritz war man motiviert, ins Geschehen einzugreifen.
Meile hat gute Nachrichten: «Mit den besten Startzeiten aller Teilnehmer beendeten wir das 1. Rennen auf dem 3. Platz und das zweite als Zweite. Nun hoffen wir, die Entwicklung geht in gleichen Schritten weiter. Material und Startzeiten stimmen. Die Linie scheint allerdings noch nicht die Schnellste zu sein».

Das sind die Anschieber
Seit Frühjahr 2020 setzt sich das Team aus den Anschiebern Roman Wägeli und Michael Anliker aus Frauenfeld sowie dem Piloten Marc Meile aus Herdern zusammen. Wägeli (24) ist letzten Winter mit ersten Trainingsfahrten in den Bobsport eingestiegen. Als Cross-Fit-Athlet und ehemaliger Leichtathlet bringt er die besten Voraussetzungen mit. Sein sportliches Ziel sind die Olympischen Spiele.
Michael Anliker (24) betreibt seit dem Ende seiner Eishockey-Karriere zusammen mit Wägeli intensiv Cross Fit. Er wird vorwiegend bei Trainingsfahrten zum Einsatz kommen. Marc Meile (44) als Teamchef und Pilot weiss, wie man anpackt und Erfolge feiern kann. Der Thurgauer fährt seit 2014 aktiv Bob und findet regelmässig die schnellsten Linien.

(rs/mm)