Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 21.01.2021

Haltestelle beim AZP: Gut Ding will Weile haben

Am 17. Juni letzten Jahres wurde beim Alterszentrum Park ein Bushäuschen beschädigt

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Alterszentrums Park vermissen das Stadtbus-Wartehäuschen an der Zürcherstrasse schmerzlich, das vor sieben Monaten umgefahren wurde. Das Warten auf den Schutz bei schlechtem Wetter hat aber bald ein Ende.

 

 

Unter dem Titel «Es neus Bushüsli» äussert FW-Leserin Elsbeth Zbinden in einer Zuschrift ihr Erstaunen, dass dort «nach ein paar Monaten leider immer noch kein neues Unterstand steht». Ursache für die missliche Lage für Stadtbus-Fahrgäste bei schlechter Witterung war ein Verkehrsunfall am 17. Juni letzten Jahres, bei dem grosse Teile des Wartehäuschens wegrasiert wurden. Eine 49-jährige Autofahrerin war damals kurz nach fünf Uhr morgens stadteinwärts unterwegs und verlor vor der Verkehrsinsel an der Zürcherstrasse beim Alterszentrum Park die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Beim Unfall wurde niemand verletzt. Der Sachschaden betrug einige zehntausend Franken. Gegenüber den Einsatzkräften der Kantonspolizei Thurgau gab die Lenkerin an, einem Tier ausgewichen zu sein.

Behindertengerechte Ausstattung
Kurz nach dem Unfall wurde das Häuschen vollständig abgebrochen. Seit damals gibt’s dort immerhin noch eine Sitzbank für wartende Fahrgäste. Umgehend wurden die Planungen für ein neues Häuschen aufgenommen und auch weit vorangetrieben – wie Robert Scherzinger, Leiter Stadtbus der Stadt Frauenfeld, auf Anfrage sagt. Im Verlauf der Vorbereitungen tauchte dann die Frage einer behindertengerechten Ausgestaltung der Haltestelle aus. Denn das Behindertengleichstellungsgesetz hält fest, dass der öffentliche Verkehr bis spätestens Ende 2023 den Bedürfnissen der behinderten und altersbedingt eingeschränkten Reisenden entsprechen muss. Deshalb muss das Trottoir auf 22 Zentimeter angehoben werden, damit beispielsweise Rollstuhlnutzerinnen und -nutzer oder Personen mit Rollatoren ebenerdig in und aus dem Stadtbus heraus fahren können (auch der Grossteil der anderen Bushaltestellen muss noch umgestaltet werden). Weil sich die Haltestelle an einer Kantonsstrasse befindet, liegt die Verantwortung für die Planung und den Umbau für die Haltekanten beim kantonalen Tiefbauamt. Dieses hat auf Wunsch der Stadt die Planungen für die Haltestelle vorgezogen und sämtliche Abklärungen so schnell wie möglich gemacht. Weil zudem Strassenbauarbeiten im Winter temperaturbedingt nur reduziert ausgeführt werden können, braucht das alles Zeit. Robert Scherzinger ist sich des Problems mit dem fehlenden Wetterschutz an der Zürcherstrasse beim AZP bewusst, der gerade jetzt im Winter von den ÖV-Nutzern vermisst wird. «In einem bis zwei Monaten wird der neue Unterstand aber stehen», sagt der Leiter Stadtbus dazu abschliessend.

Andreas Anderegg