Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.10.2020

Holzhochhaus auf dem Unteren Mätteli

Lignum Ost präsentiert Ideen für Projekte aus TKB-Fonds

Lignum Ost, der Verein der Thurgauer Wald- und Holzwirtschaft, schlägt auf dem Unteren Mätteli zwischen Bahnlinie und Murg den Bau eines 80 Meter hohen Hochhauses aus Holz vor. Ausserdem soll der Aussichtsturm im Murg-Auen-Park realisiert werden, wie er in der ursprünglichen Park-Planung vorgesehen war.

 

 

Vorgeschlagen werden die beiden Projekte von Lignum Ost, dem Verein der Thurgauer Wald- und Holzwirtschaft mit Sitz in Weinfelden, im Rahmen der Ausschreibung zur Verwendung der 127 Mio. Franken aus dem Erlös der Partizipationsscheine der Thurgauer Kantonalbank (siehe Box). Lignum Ost-Geschäftsführer Simon Biegger, Vater der Holzhochhaus-Idee für ein Eidgenössisches Kompenzzentrum für Holztechnologie, sowie weitere Beteiligte informierten über die beiden Projekte.

Holzhochhaus mit 23 Etagen
Das rund 80 Meter hohe Hochhaus aus Holz auf dem Unteren Mätteli soll 23 Etagen beinhalten. Wie Lignum-Ost-Präsident Paul Koch sagte, ist «Bauen mit Holz heute modern» und zugleich würde mit dem Bau eines solchen Gebäudes das weltweit zweitgrösste Holzhochhaus entstehen (das höchste mit 84 Metern steht in Wien).
Lignum Ost-Geschäftsführer Simon Biegger ist seinerseits überzeugt vom Mehrwert, den der Bau dieses Holzhochhauses mitten in der Stadt bringen wird. Ausserdem hätten bereits etliche potenzielle und namhafte Mieter ihr Interesse für einen Bezug von Räumlichkeiten in einem solchen Hochhaus bekundet. Die Gesamtkosten für den Neubau sind mit maximal 80 Mio. Franken budgetiert, wovon 40 Mio. Franken aus den TKB-Millionen kommen sollen. Der Rest soll von den am Projekt Beteiligten aufgebracht werden.

Breite Unterstützung
Thomas Rohner, Professor von der Berner Fachhochschule für Holzbau, bekräftigte, dieses prestigeträchtige Projekt «mit voller Kraft» zu unterstützen. Ingenieur Christoph Meier rechnete unter anderem vor, dass die für das Hochhaus benötigten 4500 Kubikmeter Holz in den Thurgauer Wäldern innerhalb von zehn Tagen nachwachsen. Architekt Thomas Hasler, der seit zehn Jahren aktiv mitwirkt in der Frauenfelder Stadtplanung und auch den Murg-Auen-Park an vorderster Front mitgeplant hatte, begrüsste das Hochhaus-Projekt – zumal Hochhäuser im Murgbogen ohnehin vorgesehen wären. Im Murg-Auen-Park habe man damals innovative Bauweisen gewählt und er gratulierte Lignum Ost zum offensiven Vorwärtsgehen beim vorliegenden Projekt.

Turm im Murg-Auen-Park
Das zweite Projekt, das aus den TKB-Millionen unterstützt werden soll, ist ein rund 33 Meter hoher Holzturm im Murg-Auen-Park. Der Turm soll nördlich des Holzstegs auf der nordöstlichen Seite des Murg-Auen-Parks zu stehen kommen und eine Plattform mit 5,8 Metern Durchmesser aufweisen. Ein solcher Turm war bereits in der ursprünglichen Planung für den Murg-Auen-Park enthalten, wurde allerdings nicht realisiert. Das soll nun nachgeholt werden. Die Gesamtkosten für den Turm sind mit 950 000 Franken budgetiert.

Andreas Anderegg