Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.10.2020

Rekord an Bio-Zucker

Rübenverarbeitung in der Zuckerfabrik Frauenfeld läuft auf Hochtouren

In der Zuckerfabrik Frauenfeld wurde diesmal mehr Bio-Zucker erarbeitet als je zuvor – insgesamt über 11 000 Tonnen. Gesamthaft werden bei der Verarbeitungskampagne 2020, die voraussichtlich 97 Tage dauert und am 23. Dezember abgeschlossen wird, über 120 000 Tonnen Zucker produziert.

 

 

Joachim Pfauntsch, Werkleiter der Zuckerfabrik Frauenfeld, zieht eine positive Bilanz zur Verarbeitung der Bio-Rüben: «Wir dürfen sehr zufrieden sein. Nach dem Start am 18. September hatten wir zwar einige technische Schwierigkeiten, nach drei Tagen lief es dann aber rund». Gesamthaft wurden 81 000 Tonnen Bio-Rüben verarbeitet, die zum grössten Teil per Bahn aus Süddeutschland angeliefert wurden. Mit den über 11 000 Tonnen Bio-Zucker wurde dabei die alte Rekordmarke aus dem Jahr 2019 um satte 2000 Tonnen übertroffen. Einen wesentlichen Anteil am guten Ergebnis hat der Zuckergehalt der Rüben, der bei hohen 17,4 Prozent liegt.

Positive Bilanz
Seit einigen Tagen nun läuft die Verarbeitung der konventionellen Rüben. «Wir dürfen auch hier zufrieden sein, wobei ich speziell allen Mitarbeitenden danken möchte. Denn ohne ihren grossen Einsatz würde es sicher nicht so gut laufen», sagt der Werkleiter dazu. Während der Verarbeitungskampagne arbeiten neben den 90 Festangestellten auch 55 temporäre Mitarbeitende in der Zuckerfabrik und stellen den Betrieb rund um die Uhr sicher. Mit im Team sind auch 15 Lehrlinge (die ZFF bildet seit 2011 Lehrlinge aus, aktuell in drei Berufen: Kaufmann/Kauffrau, Polymechaniker und Logistiker). Vier ehemalige Polymechaniker-Lehrlinge sind während der Kampagne in der Instandhaltegruppe eingeteilt.
Die Anlieferung der Rüben erfolgt gesamthaft etwa je zur Hälfte auf der Schiene und auf der Strasse. Weil der Grossteil der Bio-Rüben per Bahn erfolgt, ist im Gegenzug der Transport-Anteil auf der Strasse bei den konventionellen Rüben etwas grösser. Gesamthaft liefern 1800 Rübenpflanzer ihre Zuckerrüben nach Frauenfeld.

Guter Nährboden
Wie der letzten Ernteerhebung der Schweizer Zucker AG zu entnehmen ist – ihr gehören die Zuckerfabriken in Frauenfeld und in Aarberg –, gibt’s einen regionalen Unterschied betreffend Zuckeranteil der Rüben. Am 15. September lag der Zuckergehalt bei den Rüben in der Region West (Zuckerfabrik Aarberg) bei 16,0 Prozent, in der Region Ost (Zuckerfabrik Frauenfeld) lag er bei 17,3 Prozent. Im Vierjahresvergleich (2015 bis 2019) liegt der Wert in der Region West bei 17,0 Prozent, in der Region Ost bei 17,4 Prozent. Damit verbunden ist auch der Zuckerertrag pro Hektare in diesem Zeitraum in der Region Ost mit 14 666 Kilo grösser als in der Region West mit 13 668 Kilo. Somit waren die Bedingungen für das Wachstum der Rüben in der Region Ost zuletzt besser als in der Region West.

Andreas Anderegg