Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.10.2020

Spektakel vor über 11 Millionen TV-Zuschauern

Der Weinfelder Daniel Markwalder organisiert seit 20 Jahren die «Säntis Classic» für passionierte «Gümmeler». Bekannt wurde er 2009, weil er bei einer Wette mit dem Militärrad über 200 Meter schneller war als der Radprofi Jens Voigt.

 

 

Beim letzten Meeting des Panathlon Club Thurgau im Kongresszentrum Thurgauerhof in Weinfelden hatte Daniel Markwalder so quasi ein Heimspiel. Als mögliches neues Mitglied zeigte er verschiedene Facetten seines Lebens auf. Der langjährige Eishockeyspieler beim SCW sattelte später auf das Velo um und löste beim Schweizer Verband eine Lizenz als Elite-Amateur. Der ganz grosse Erfolg blieb ihm in diesem Metier aber versagt.

Jens Voigt geschlagen
Umso grösser war die Aufmerksamkeit, als er 2009 in der bekannten Fernseh-Show «Wetten dass» seinen Auftritt hatte. Sagenhafte 11,5 Millionen Zuschauer sassen an jenem Samstag vor dem Fernseher und sie bekamen Spektakel geboten. Markwalder hatte nämlich vorausgesagt, dass er mit seinem 27 Kilogramm schweren Militärrad (Jahrgang 1905) über 200 Meter schneller sei, als der Deutsche Radprofi Jens Voigt mit seinem schnittigen Renner. Tatsächlich triumphierte der Schweizer sogar recht deutlich. Zudem wurde er an jenem Abend mit sagenhaften 42 Prozent auch Wettkönig.

Start mit zwölf Personen
Der seit 20 Jahren verheiratete Familienvater (zwei Kinder) war schon immer sportbegeistert. Darum rief er auch die «Säntis Classic» ins Leben, welche an einem Auffahrtstag 1999 mit zwölf Personen erstmals stattfand. Mit einer jährlichen Steigerung auf 20, 120 und 300 Fahrer. Da war für Markwalder klar: «Jetzt müssen wir daraus einen Event machen und nun sind es über 2000 Teilnehmer». Im Jubiläumsjahr 2019 waren Unentwegte aus 14 Nationen unterwegs. Dem siebenköpfigen OK stehen 130 Helfer zur Seite. Sie alle kamen in diesem Jahr nicht zum Einsatz, weil das Corona-Virus sein Veto einlegte. Auch die Radfahrer mussten statt der 130 Kilometer und den 1800 Höhenmetern über die Schwägalp eine andere Beschäftigung suchen.

Bis zu 16 Prozent Frauen
Was ist für den Projektleiter in einer Engelburger Metall- und Glasbau-Firma die grösste Herausforderung für die immer beliebter werdende «Säntis Classic»? «Mit über 2000 Teilnehmern, welche ja in Gruppen unterwegs sind, können wir die Logistik nicht mehr allein Händeln. Da mussten wir uns einfach Hilfe holen». Was freut ihn am meisten? «Unter den Startenden sind bereits 16 Prozent Frauen und die Tendenz ist steigend. Dafür haben wir schon eine Auszeichnung erhalten».
Im 2021 soll die nächste Auflage folgen. Vielleicht gibt es wieder spezielles Lob, denn mittlerweile finden im Umfeld der Weinfelder Güttingsreuti auch Nachwuchs- und Behindertensportler eine Einsatz-Gelegenheit.
Übrigens: Die nächste Ausführung der «Säntis Classic» soll am 29. / 30. Mai 2021 stattfinden. 

Ruedi Stettler