Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.09.2020

Kunstverein geht in die Offensive

Vorstand des Kunstvereins legt Entwicklungsziele fest

Der Vorstand des Kunstvereins Frauenfeld hat in einem Workshop die Ziele auf dem Weg in die Zukunft festgelegt. Bewährtes wie die Ausstellungen wird beibehalten, gleichzeitig nimmt der Verein mit den rund 400 Mitgliedern auch Partnerschaften mit anderen Kunstvermittelnden ins Visier. Auch sollen neue Finanzquellen erschlossen werden.

 

 

Die attraktiven Räume des Bernerhauses am zentral gelegenen Bankplatz boten einen idealen Rahmen für die Medienkonferenz des Kunstvereins Frauenfeld. Umrahmt von den textilen Werken der Ausstellung «Grillgi» (Zwirn mit Hirn) von Erich Weber (1956 bis 2018) informierten Präsidentin Rita Wenger und Programmchef Hans Bissegger über Wirken und Zukunft des Kunstvereins. Diesbezüglich hat der Vorstand im Sommer im Rahmen eines Workshops im Bernerhaus eine Strategie erarbeitet.

Erhalten und Beleben
Wie die Präsidentin zu den Ergebnissen sagte, wird am bewährten Konzept festgehalten, wobei die Zahl von vier Ausstellungen pro Jahr und eine Exkursion durchaus erhöht werden kann, um die – zeitlichen – Lücken zu schliessen. Auch wird der Ausstellungsort Bernerhaus beibehalten, obwohl man sich für gewisse Ausstellungen höhere, offenere Räume wünscht. Ein Schwerpunkt ist daneben die Erschliessung von neuen Finanzquellen bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen (der Vorstand arbeitet ehrenamtlich und es werden auch keine Spesen bezahlt).
Rita Wenger: «Darüber hinaus wollen wir uns stärker bemerkbar machen und die Medienpräsenz auf allen Ebenen verstärken.» Im Weiteren läuft die Diskussion, wie die eigene Kunstsammlung bewirtschaftet werden könnte (der Kunstverein besitzt rund 420 Kunstwerke). Gleichzeitig prüft der Verein Möglichkeiten, wie durch Partnerschaften mit anderen kunstvermittelnden Institutionen Kooperationen eingegangen werden können. Dies mit dem Ziel, das Angebot zu erweitern und auch neues Publikum zu erschliessen.

Das Jahresbudget des Kunstverein hat ein Volumen von 65 000 bis 82 000 Franken. Dieses kann häufig nur dank Legaten ausgeglichen gestaltet werden. Ein Teil der Einnahmen des Kunstvereins stammen aus dem Erlös der verkauften Bilder in der Galerie im Bernerhaus, erhält er doch jeweils 25 Prozent vom Verkaufspreis.

Das Jahresprogramm
Wie Hans Bissegger zum Jahresprogramm sagte, folgt nach der «Grillgi»-Ausstellung (5. September bis 4. Oktober) vom 7. November bis 6. Dezember eine Präsentation mit Arbeiten von Rahel Müller und Markus Huber. Vom 6. Februar 2021 bis 7. März 2021 stellt Almira Medaric unter dem Titel «Lines and Edges» ihre Bilder und Skulpturen aus, vom 10. April bis 9. Mai wird Kunst aus der Mongolei präsentiert von Nomin + Baatarzorig. Bissegger unterstrich abschliessend die Bestrebungen des Kunstvereins, Kunst nicht nur auszustellen, sondern «vor allem Kunst zu vermitteln – das liegt mir am Herzen»! Wie bei vielen anderen Veranstaltern, erweist sich der Corona-Virus auch beim Kunstverein als Bremser, beeinträchtigt er mit den damit verbundenen Einschränkungen doch auch den Betrieb dieses Kulturanbieters.

Andreas Anderegg

www.kunstverein-frauenfeld.ch