Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.09.2020

«Ich will stolz auf mich sein»

Sheila Widmer nimmt an den Swiss Skills teil

Die 19-jährige Sheila Widmer aus Wängi hat sich an der kantonalen Ausscheidung der Berufsmeisterschaft im letzten September mit dem zweiten Platz für die Swiss Skills qualifiziert. Als eine von 16 Fachmann/-frau Gesundheit (FaGe) will sie dort zeigen, was sie in ihrem Beruf drauf hat.

 

 

«Die Kantonale Ausscheidung war schon eine grosse Herausforderung. An der nationalen wird es noch schwieriger», sagt Sheila Widmer mit Blick auf ihre Teilnahme an den Swiss Skills in der zweiten Wochenhälfe in Zürich. Bereits im September 2019 qualifizierte sich die Wängemerin mit dem zweiten Platz an der kantonalen Ausscheidung der Berufsmeisterschaft in Weinfelden für die Teilnahme. «Ich habe mich sehr über die Platzierung und die nun damit verbundene Chance gefreut», sagt sie dazu. Für sie sei es eine grosse Ehre, ihren Beruf in so einem Rahmen präsentieren und zeigen zu dürfen. «Auch wenn wegen Corona alles etwas anders sein wird als üblich», sagt sie. Wie das Ganze im normalen Rahmen aussieht, davon konnte sie sich im letzten Jahr als Besucherin vor Ort ein Bild machen.

Monatliche Trainings
Sheila Widmer hat ihre dreijährige Lehre im Kantonsspital Frauenfeld (KSF) in diesem Sommer abgeschlossen und absolviert derzeit die einjährige BMS in Weinfelden. Aber auch wenn sie aktuell nicht mehr im KSF arbeite, fühlt sie sich bereit für die kommende Aufgabe. «Ich absolvierte mit meinem Bildungsverantwortlichen bis zuletzt jeden Monat Trainings mit den unterschiedlichsten Situationen und Abläufen. Dafür bin ich ihm und dem KSF sehr dankbar», sagt sie über ihre Vorbereitung.

Qualität im Vordergrund
Am kantonalen Wettbewerb - organisiert von der Organisation der Arbeitswelt Gesundheit und Soziales Thurgau (OdA GS Thurgau) - mussten die Teilnehmenden in einer 90-minütigen simulierten, aber realen Pflegesituation agieren. Dabei kommt es neben dem medizinischen Fachwissen und pflegerischen Fertigkeiten im Beruf der FaGe stark auf die Kommunikationsfähigkeit und das Einfühlungsvermögen an. «Ich wurde in der vorgegeben Zeit nicht mit allem fertig, was hätte erledig werden musste», erinnert sich Sheila Widmer. Sie hätte nach dem Prinzip Qualität statt Quantität gearbeitet. «Ich denke, diese Sorgfalt und Genauigkeit hat mich am Ende auch auf den zweiten Platz gebracht», sagt sie.

Anderer Ablauf
An den Swiss Skills nun wird der Ablauf ein wenig anders sein. 14 junge Frauen und zwei junge Männer werden am Donnerstag in einer Vorausscheidung gegeneinander antreten. «Es wird drei Situationen geben, für die wir jeweils 15 Minuten Zeit haben», erklärt Sheila Widmer. Die sechs Teilnehmenden, die in diesen Kurzsimulationen am besten abschneiden, werden dann am Samstag im Finale antreten dürfen. Dort wartete dann eine 2-Stunden-Sequenz auf die Finalteilnehmer.

Ein Ziel gesetzt
«Langsam werde ich etwas nervös», sagt Sheila Widmer am Dienstagnachmittag im Kantonsspital Frauenfeld. Aber auch die Vorfreude sei riesig. «Ich fühle mich bereit und bin gespannt, was mich erwartet», sagt die sportliche junge Frau, die in ihrer Freizeit beim FC Eschlikon Fussball spielt. Sie werde ihr Bestes geben und hoffentlich das Finale erreichen, und noch mehr. Sie ergänzt aber sogleich: «Egal welchen Rang ich erreiche, ich will stolz auf mich sein. Das ist das Wichtigste». Sie will viele Erfahrungen sammeln, neue Erlebnisse machen und Kontakte knüpfen, «wenn auch mit Abstand», sagt sie und lacht.

Michael Anderegg