Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 02.09.2020

Rina Jost auf chinesisch

Erfolg an prestigeträchtigem Wettbewerb

Die Frauenfelder Illustratorin Rina Jost nahm 2017 am Hiii Illustration Wettbewerb teil. Die fachkundige Jury war von ihrer Arbeit begeistert. Das Ergebnis und ein illustrierter Katalog dazu mit den besten 200 Arbeiten wurde kürzlich veröffentlicht. Rina Jost ist darin in der Kategorie «Best of the Best» zu finden. Zusammen mit einem Interview auf chinesisch.

 

 

Rina Jost ist nicht die Art von Künstlerin, die an jedem Wettbewerb teilnimmt. «Ich suche sie mir sorgfältig aus», sagt die Illustratorin. Für den Hiii Illustration Wettbewerb 2017 hatte sie sich entschieden, weil sie von der internationalen und fachkundigen Jury mit Mitgliedern aus England, Frankreich, Deutschland und den USA überzeugt war. 1329 Arbeiten aus 50 Ländern wurden eingereicht. Rina Jost war mit Illustrationen mit von der Partie, die sie im Rahmen des Buchs «Randbemerkungen zu Alltäglichem» zu Texten von Felix Kottonau erstellt hatte, die in der Frauenfelder Woche erschienen.

Mit Idee und Konzept
Jene Illustrationen bezeichnet Rina Jost als eine schöne Ergänzung zu den humoristischen Texten: «Sie passen sehr gut zusammen und alle Illustrationen haben einen versteckten Kniff mit Bezug zum Text», sagt sie. Es sei eine visuelle Bildsprache, die es zu entziffern gilt. Besonders angetan ist sie von der Tatsache, «dass es auch auf den zweiten Blick jeweils etwas Neues zu entdecken gibt». Das muss auch die Jury überzeugt haben.

Englisch und chinesisch
201 Arbeiten schafften es in einen gebundenen Katalog, der kürzlich mit etwas Verspätung – «wahrscheinlich gab es Probleme mit dem Verlag» – veröffentlich wurden. Über die Hälfte der Arbeiten wurden mit Namen und Werk publiziert. Andere erhielten eine Auszeichnung und mehr Aufmerksamkeit. So jene von Rina Jost, die als eine von nur 20 in der Kategorie «Best of the Best» prämiert wurde.

Darum wurde zu ihren Werken ein Bild von ihr sowie ein Interview veröffentlicht. «Das Interview wurde in englisch geführt. Weil der Katalog aber hauptsächlich für den chinesischen Markt veröffentlicht wurde, stehen meine Worte nun in chinesischer Sprache darin», so Rina Jost. «Das ist schon etwas sehr Spezielles», ergänzt sie.

Sichtbarkeit und Renommee
Zur Veröffentlichung sagt sie: «Es ist eine tolle Wertschätzung für meine Arbeit. Es ist auch eine schöne Bestätigung auf dem internationalen Markt». Der Erfolg helfe ihr zudem, sich und ihre Arbeit zu positionieren: «Es ist nicht einfach, seine eigene Arbeit zu bewerten und einzuschätzen». Zudem verschaffe ihr der Abdruck im Katalog eine gewisse Sichtbarkeit. «Ich rechnet aber nicht damit, dass ich jetzt plötzlich hochdotierte Aufträge aus China bekomme», sagt sie dazu und lacht.

Arbeit hinaustragen
Es sei wichtig, seine Arbeit in die Welt hinaus zu tragen. Dabei helfe natürlich ein Erfolg an einem solchen Wettbewerb. Aber ihr Hauptaugenmerk richte sich natürlich auf den Thurgau. «Hier arbeite ich und hier, und natürlich auch über die Kantonsgrenzen hinaus, ist mein Klientel zu Hause», sagt Rina Jost. Denn man könne in ihrer Branche zwar gut international tätig sein, aber: «der persönliche Austausch ist immer noch etwas vom wichtigsten», so Rina Jost.

Michael Anderegg