Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.08.2020

Rebsamen-Zwillinge auch als Mamis schon wieder schnell

Der Bobclub Frauenfeld führte mit den nötigen Schutzmassnahmen die Clubmeisterschaft im Anschieben durch. Als Gäste zeigten die Mitglieder des SC Frauenfeld ihr Können.

 

 


Es war nicht ganz so wie immer, trotzdem konnte die Corona-Krise das traditionelle Anschieben des Bobclubs Frauenfeld an der Gaswerkstrasse nicht verhindern. Allerdings ermahnte Präsidentin Sabina Hafner die Anwesenden: «Bitte haltet das Schutzkonzept unbedingt ein und desinfiziert eure Hände vor jedem Startversuch». Sie freute sich ganz besonders, «dass so viele Mitglieder des SC Frauenfeld, vor allem Wasserballer, als Gäste hier sind».
Auch das Anstossen mit Bier und Wein kam bei diesen Clubmeisterschaften im Bobanschieben nicht zu kurz. Doch der Ehrgeiz um möglichst schnelle Zeiten war ebenfalls spürbar. Vor allem, weil Stephan Ritzler von der Technischen Kommission verkündete: «Die Besten jeder Kategorie gewinnen eine Taxifahrt auf dem Bob-Run in St. Moritz».

Nicht auf vorherigem Niveau
Nachdem Rahel und Eveline Rebsamen (26) die letzte Saison infolge Mutterglücks verpassten, sind die beiden Luzernerinnen wieder voll motiviert: «Wir trainieren nebst individuellen Lektionen stets Ende Monat für eine Woche auf der Anschiebbahn in Andermatt. Natürlich sind wir noch nicht auf unserem vorherigen Niveau, aber wir sind auf Kurs». Ungewiss ist der Rennkalender. Rahel Rebsamen erklärt: «Wir hoffen, dass der Winter mit Europacups beginnt, noch vor den Schweizer Meisterschaften Ende Dezember in St. Moritz. Danach wären in Winterberg, Königssee sowie in Lettland und Norwegen auch Europacup-Anlässe vorgesehen. Und natürlich die Weltcup-Rennen in St. Moritz». Immer vorausgesetzt, Corona lässt dies zu. Die Rebsamens steigen nicht gemeinsam in den Bob, sie sind abwechslungsweise Anschieberinnen bei Pilotin Melanie Hasler. «Weil die kleinen Kinder noch Vorrang haben», setzt Eveline Rebsamen Prioritäten.
Nachdem sich die Rebsamen-Zwillinge pflichtbewusst eingelaufen hatten, griffen sie ebenfalls in Geschehen ein und überzeugten. BCF-Präsidentin Sabina Hafner strahlte: «Wow. Die beiden haben wirklich richtig trainiert und sind schon wieder sehr schnell».

Marc Meile guter Dinge
Bei den Herren des BC Frauenfeld hofft Stephan Ritzler vor allem auf ein gutes Abschneiden von Marc Meile. Dieser ist ebenfalls zuversichtlich: «Mit Roman Wägeli habe ich einen besonders talentierten Anschieber, der sich sogar die Olympischen Spiele zum Ziel setzt. Wir beide sind zusammen mit Michael Anliker fast jeden Samstag auf der Anschiebbahn in Dinhard». Dort treffen sie auf den ehemaligen Weltklasse-Piloten Beat Hefti, der mit seinen Teamkollegen das Sommer-Training absolviert. Der Routinier hat schon eine Auge auf Meiles starken Anschieber Wägeli geworfen. Das freut den Thurgauer Piloten: «Ich fahre nur Zweierbob, darum wird Roman zu Beat in den Vierer steigen». Meile/Wägeli absolvieren sicher die Cup-Serie von sechs Rennen in St. Moritz und im selben Eiskanal auch die Schweizer Meisterschaft. Dann sieht man weiter.

Samuel Keiser hofft
In der BCF-Skeleton-Abteilung ist eindeutig Samuel Keiser (Bild) die grosse Hoffnung. Der Zimmermann aus dem zugerischen Neuheim rechnet fest damit, dass im Oktober und November die ersten Selektions-Rennen anstehen. Der bereits seine 5. Saison absolvierende 22-Jährige war an den letzten Schweizer Titelkämpfen bei der Elite Dritter und bei den Junioren Zweiter. Seine Devise für diesen Winter lautet: «In beiden Kategorien mindestens einen Rang besser sein und irgendwann im Weltcup einen Sieg erringen». Das sind ja schöne Aussichten.

Ruedi Stettler