Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.07.2020

Mit Abstand die schönste Diplomfeier

Trotz Abstandsregeln und anderen Schutzmassnahmen hat sich der
Unternehmerverband der Gärtner – JardinSuisse Thurgau – zum Ziel gesetzt eine Diplomfeier für die Lernenden durchzuführen. Am Donnerstag 2. Juli wurde das Vorhaben in der altehrwürdigen Festhalle Rüegerholz in Frauenfeld umgesetzt. Die über 130 Gäste und 36 erfolgreichen Lehrabsolventen sassen zu viert oder zu sechst an den geschmückten Tischen und genossen einen «zauberhaften» Abend.

 

 

Viktor Gschwend, Präsident JardinSuisse Thurgau, stellte in seiner Ansprache fest, dass sich die heutige Menschheit nach der Natur sehne. Zur digitalisierten und künstlichen Welt soll das reale Umfeld die Nahrung für die Seele sein. Diesem Umfeld Sorge zu tragen, sei eine der wichtigsten Aufgaben der Gärtner. Damit diese Aufgabe erfolgreich umgesetzt werden kann, dazu braucht es Ausdauer, Mut und auch Glück, so Gschwend. Mit einem Zitat von Henry Ford «Glück ist, das zu mögen, was man muss, und das zu dürfen, was man mag», eröffnete er offiziell die Diplomfeier.

Starke Leistungen
Die gesamte Prüfungsdauer wurde bedingt durch die Corona-Krise gekürzt. Zum Erstaunen der gesamten Branche wurde auf schriftliche Prüfungen verzichtet obwohl diese Prüfungen unter Einhaltung von 3 m Abständen und einzelnen Arbeitsplätzen in den leeren Berufsschulen, ohne jeglichen weiteren Aufwand durchzuführen gewesen wären, so Beat Ullmann, Obmann der Landschaftsgärtner. Um das QV in Sulgen und Weinfelden durchzuführen, mussten Schutzkonzepte ausgearbeitet und Hygienevorschriften eingehalten werden. Das Konzept beinhaltete ein gestaffeltes Mittagessen, geschlossene Garderoben und diverse Händewasch- und Desinfektionsstellen. Ansonsten konnten die praktischen Arbeiten im üblichen Rahmen durchgeführt werden.
In allen vier Ausbildungsrichtungen wurden gute Ergebnisse erzielt. Bei den Gärtnern in der Fachrichtung Garten- Landschaftsbau mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) und in der Fachrichtung Pflanzenproduktion konnten elf Gärtnerinnen und Gärtner das Fähigkeitszeugnis entgegennehmen. Mit einer Gesamtnote von 5.3 überzeugten die Leistungen von Elias Anliker (Lehrbetrieb: Tschann und Rietmann Gartenbau AG, Amlikon) die Experten. Flavio Betschard, Fachlehrer am GBW Weinfelden, überreichte ihm für die ausgezeichnete Leistungen das Anerkennungsdiplom des Kantons Thurgau und von JardinSuisse Thurgau.
Bei den Zierpflanzengärtnerinnen mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) konnten alle fünf Lernenden das Fähigkeitszeugnis entgegennehmen. Zweimal wurde die Gesamtnote von 5.2 erzielt. Dies von Michaela Heini (Lehrbetrieb: Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg) und Melanie Marchetti (Lehrbetrieb: Spitalgärtnerei Frauenfeld). Für seine vorbildlich geführte Lerndokumentation wurde Martin Ender (Lehrbetrieb: Roth-Pflanzen, Kesswil) mit einem Tablet belohnt.
Freude und Pech können manchmal nah beisammen sein. Das mussten vier Landschaftsgärtner bitter erleben, da die Position Pflanzenkenntnis, als Fallfach bei den Gärtnern, nicht durchgeführt werden durfte, zählte der Notendurchschnitt der Berufsschule. Dieser lag leider unter der Limite von 4.0. Für die übrigen 20 Kandidaten zeigte der Daumen nach oben und die Freude über das Fähigkeitszeugnis war entsprechend gross.

Begrünte Häuser für das Klima
Die von Pascal Allenspach geschrieben Vertiefungsarbeit handelt von einem zukunftsträchtigen Arbeitsgebiet für die Gärtnerzunft: die Vertikalbegrünung von Fassaden. Er umschreibt in seiner Arbeit, wie Häuserbegrünungen und generell Vertikalbegrünungen vor allem in Städten helfen sollen, das Klima und die Luftqualität in Zukunft positiv zu beeinflussen. Diese ausserordentliche Arbeit wurde von der Berufsschule und von JardinSuisse Thurgau mit einem Spezialpreis gewürdigt.

(zvg)