Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.07.2020

Freie Fahrt auf der St.Gallerstrasse

Nach 43 Wochen hat das Warten ein Ende

Die St.Galler- und die Marktstrasse sind wieder komplett befahrbar. Am Freitagmorgen konnten sie wieder beidseitig für den Verkehr freigegeben werden – nach 43 Wochen Bauzeit und damit acht Wochen früher als geplant.

 

 

Für die Autofahrer, die täglich von Frauenfeld in Richtung Matzingen fahren, muss die Baustelle eine halbe Ewigkeit gedauert haben. In Wirklichkeit wurde auf der St.Gallerstrasse und der Marktstrasse aber «nur» 43 Wochen gebaut. Am letzten Freitag nun wurden die Arbeiten zur Sanierung und Aufwertung beendet und die Strassen wieder für den Verkehr freigegeben. Die Bauarbeiten – sie hatten am 5. August 2019 begonnen – konnten somit noch vor den Sommerferien 2020 beendet werden. Das ist beachtlich, waren doch noch zwei Monate Bauzeit mehr eingeplant.

Der erste Fahrer
Zur offiziellen Öffnung am Freitagmorgen übergaben Regierungsrätin Carmen Haag und Stadtrat Andreas Elliker den ersten beiden Autofahrern stadtauswärts einen Blumenstrauss. Nach etwas mehr als zehn Minuten Wartezeit war das erste Auto, das beim Holdertorkreisel rechts in die St.Gallerstrasse abbog, ein Ilg-Taxi. Es stellte sich heraus, dass der Chauffeur bereits vor 20 Jahren der erste war, der offiziell Frauenfelds unterirdischen Kreisel passierte. Er freut sich indes auch, dass es nun keine Umleitung mehr gibt: «Das war für uns Taxis sehr mühsam». Der zweite Strauss ging an eine Frau, die auf dem Weg zur Arbeit bei der Frauenfelder Schulverwaltung war.

Lichtsignalanlage veraltet
Die Bauarbeiten forderten in den vergangenen Monaten von allen Verkehrsteilnehmenden und Anwohnenden einiges an Geduld, handelt es sich doch beim südlichen Hauptzubringer in die Innenstadt von Frauenfeld mit 13 000 bis 15 000 Autos pro Tag um eine der meistbefahrenen Kantonsstrassen im Thurgau. Kernstück des Grossprojektes, das rund 6 Millionen Franken kostet, bildet die Sanierung und Neugestaltung des Lichtsignalknotens beim Marktplatz. Die ehemalige Lichtsignalanlage (LSA) stammt aus dem Jahr 1991 und musste dringend ersetzt werden. Die neue LSA wird mit LED-Technik betrieben. Der öffentliche Verkehr kann die Anlagen zur Sicherung der Fahrplanstabilität steuern und seine Zufahrtsachse priorisieren.

Mehrverkehr durch Umleitungen
In den elf Monaten Bauzeit musste die St. Gallerstrasse als wichtigste städtische Einfallsachse aus Süden im Einbahnverkehr geführt werden. Damit verbunden wurde der innerstädtische Verkehr via Ringstrasse und Thundorferstrasse Richtung Süden umgeleitet. Aufgrund fehlender Alternativen verlagerte sich der Verkehr von der Vorstadt und Promenade auf die Ringstrasse. Dies verursachte einen Mehrverkehr von 8000 auf rund 14 000 Fahrzeuge an Spitzentagen. Eine ähnliche Zunahme war auch auf der Reutenenstrasse – als Querverbindung von der Thundorferstrasse zur St.Gallerstrasse – erwartet worden. Die Verkehrszunahme lag hier bei plus 4500 auf maximal 6000 Fahrzeuge pro Tag.

Michael Anderegg

 

 

Freie Fahrt auf der St.Gallerstrasse

 

 

Freie Fahrt auf der St.Gallerstrasse