Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 27.05.2020

Ein grosser Gewinn für die Patienten

Bilanz der ersten 100 Tage der Radio-Onkologie am Kantonsspital Frauenfeld

Christiane Reuter, Leitende Ärztin Radio-Onkologie der Spital Thurgau AG, zieht eine rundum positive Bilanz der ersten 100 Tage der Radio-Onkologie am Kantonsspital Frauenfeld. Mit dem zweiten Standort für Bestrahlungen im Thurgau profitieren Patientinnen und Patienten auch von kurzen Wegen und modernster Technik.

 

 

Die Inbetriebnahme der Radio-Onkologie zur Bestrahlung von Patientinnen und Patienten am neuen Kantonsspital Frauenfeld war in mehrfacher Hinsicht ein wichtiger Schritt. Einerseits können die rund 700 neuen Krebspatienten pro Jahr nun auf die beiden Kantonsspitäler oder Akuthäuser der Spital Thurgau AG in Münsterlingen und Frauenfeld verteilt werden, andererseits haben Krebspatienten aus dem westlichen Teil des Kantons wesentlich kürzere Wege zur Bestrahlung. Andere wiederum verzichten angesichts der top-modernen Anlage in Frauenfeld nun gar auf ausserkantonale Behandlungen.

Positive Bilanz
Christiane Reuter, die als Leitende Ärztin Radio-Onkologie der Spital Thurgau AG gemeinsam mit ihrem Team zwischen den Kantonsspitälern Münsterlingen und Frauenfeld pendelt und beide Standorte betreut, zieht nach 100 Tagen denn auch eine positive Bilanz: «Weil wir früher nur ein Bestrahlungsgerät in Münsterlingen hatten, hätten wir bei einem Ausfall eine ausserkantonale Institution aufsuchen müssen. Das ist glücklicherweise nie passiert. Mit dem zweiten, supermodernen Bestrahlungsgerät sind wir zudem gut aufgestellt, um auf die generelle Zunahme an Krebspatienten reagieren zu können.» Dabei hängt diese Zunahme mit der Altersstruktur zusammen, da es immer mehr ältere Menschen gibt.
«Ältere Menschen erkranken häufiger an Krebs als junge», sagt Christiane Reuter dazu.

50 bis 70 Bestrahlungen pro Tag
Pro Tag werden aktuell in den beiden Strahlentherapie-Zentren 50 bis 70 Bestrahlungen vorgenommen. Gleichzeitig wurde es durch das Bestrahlungsgerät in Frauenfeld möglich, individuellere Bestrahlungstherapien anzubieten respektive durchzuführen – «je nach Krebserkrankung und Bestrahlungstechnik können wir nun entscheiden, welches Gerät in den beiden Kantonsspitälern sich besser eignet. Das verschafft uns eine grössere Flexibilität». Als besonders positiv wertet die Leitende Ärztin die Tatsache, «dass wir Patientinnen und Patienten zurückgewinnen konnten, die sich in der Vergangenheit vor allem wegen des weiten Weges nach Münsterlingen ausserkantonal behandeln liessen».
Erfolgsfaktor Team
Neben der rund 3 Mio. Franken teuren Maschine am Kantonsspital Frauenfeld, für die wegen der intensiven Strahlung besonders dicke Schutzwände mit Spezialbeton erstellt wurden, sind es aber vor allem die Mitarbeitenden der Radio-Onkologie, die für den Erfolg von zentraler Bedeutung sind. «Wir haben ein hervorragendes und gut eingespieltes Team mit rund 20 Personen – Physiker, Ärzte, medizinisch-technische Assistenten und administrative Mitarbeiterinnen». Gleichzeitig wirft Christiane Reuter mit Zufriedenheit einen Blick zurück auf den Start der Strahlentherapie in der Kantonshauptstadt: «Wir haben seit Jahren bereits eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Team und den anderen Fachabteilungen hier in Frauenfeld und das hat massgeblich zum guten Start beigetragen.»

Andreas Anderegg




Erfreuliches Jahr für Spital Thurgau AG
Viele Schweizer Spitäler mussten 2019 unter den anspruchsvollen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen teilweise deutliche Rückschläge in Kauf nehmen. Nicht so in der Spital Thurgau AG und der gesamten thurmed Gruppe: die sehr starken Vorjahreszahlen konnten fast überall wieder in etwa erreicht werden, und in der thurmed Gruppe resultierte sogar ein leicht stärkeres operatives Ergebnis (+2.6 Mio. Franken). Das bestätigt die ausgezeichnete Position der letzten Jahre und damit auch die guten Chancen der Spital Thurgau AG und der weiteren thurmed-Unternehmen für die Zukunft im harten Wettbewerb.
Aber nicht nur erfreuliche finanzielle Ergebnisse über viele Jahre hinweg sind ein Markenzeichen, sondern auch die starken medizinischen Qualitätsergebnisse, die im Jahr 2019 nochmals etwas verbessert werden konnten. Nicht zuletzt sind auch die grossen Investitionen in die Zukunft, welche ganz deutlich im Neubau Horizont in Frauenfeld zur Geltung kommen, Ausdruck für die laufende, zukunftsorientierte Weiterentwicklung der thurmed Gruppe. Die Bevölkerung des Kantons Thurgau profitiert davon direkt via die topmoderne Infrastruktur und hervorragende Mitarbeitende. (mgt)