Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.05.2020

Das Jubiläum muss noch warten

Kein Out in the Green Garden in diesem Jahr

Am 31. Juli hätte es im Murg-Auen-Park eigentlich heissen sollen: Willkommen zum 10-Jahr-Jubiläum des Out in the Green Garden. Wie die Veranstalter nun aber mitteilen, findet das Kulturfestival heuer nicht statt. Stattdessen sollen andere Projekte realisiert und das Jubiläum dann im nächsten Jahr gefeiert werden.

 

 

Nicht nur das Openair Frauenfeld, sondern auch noch ein zweites, wesentlich kleineres Musikfestival in Frauenfeld muss in diesem Sommer die Segel streichen: Das Out in the Green Garden. Das charmante Kulturfestival in den Sommerferien hätte am 31. Juli über die Bühne gehen sollen. Hätte, denn die Organisatoren entschlossen letzte Woche einstimmig, das Festival abzusagen.

An 1000 Personen orientieren
Geplant war eine bunte 10-Jahr-Jubiläumsausgabe, die in der aktuellen Lage aber nicht durchführbar ist. «Es ist nicht abzusehen, wie sich die Massnahmen des Bundesrates entwickeln. Planungssicherheit ist nicht gegeben und eine verkleinerte Ausgabe oder eine, die nur unter strengen Schutzvorschriften stattfinden könnte, ist keine Option», schreiben die Organisatoren in einer Mitteilung.
Die Bewilligung für den Anlass hätte man von der Stadt Frauenfeld bereits gehabt, wie OK-Mitglied Johannes Eiholzer sagt. «Wir müssten uns laut Vorgaben der Stadt an 1000 Besuchern orientieren, weshalb wir wohl nicht unter das derzeitige coronabedingte Verbot von Grossveranstaltungen mit über 1000 Menschen fallen würden», sagt er und ergänzt sogleich: «Aber das Festival soll ein gemeinschaftliches Erlebnis sein, das bedenkenlos von allen Menschen besucht werden kann». Darum komme eine Durchführung bereits jetzt nicht in Frage, obwohl der Bundesrat erst am 27. Mai über Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern beraten wird.

Verschieben war keine Option
Dass das Jubiläum des Out in the Green Garden abgesagt und auf 2021 – statt nur um ein paar Wochen auf ein späteres Wochenende – verschoben wurde, habe mehrere Gründe. «Wir sind mit unserer Infrastruktur stark wetterabhängig und an jenem Wochenende im Hochsommer hat man, wie uns die Geschichte gezeigt hat, meist Glück», so Eiholzer. Zudem würden alle Helfer ehrenamtlich mitwirken, weshalb das Festival zwingend in den Sommerferien stattfinden müsse.

Künstler trotzdem entlohnen
Künstler und Partner habe man bereits kontaktiert und man will die geplanten Kooperationen für das nächste Jahr beibehalten. Des Weiteren sei man bemüht, den bereits gebuchten Acts zumindest einen Teil der Gage auszuzahlen. «Als Teil der regionalen Kultur-Szene ist es dem Out in the Green Garden ein Anliegen, diese wo möglich tatkräftig zu unterstützen», schreiben die Organisatoren in ihrer Mitteilung. Das Festival-Team will in den nächsten Wochen mit Ideen jonglieren, um das kulturelle Leben der Region im Sommer anders fördern zu können. Dies zwar ohne Festival im Murg-Auen-Park, dafür aber mit der gewohnten Kreativität der über 120 ehrenamtlichen Helfer, dank derer das Out in the Green Garden jeweils zu einem «bunten und fröhlichen Kulturfestival» wird. Das grosse Jubiläum wird dann voraussichtlich vom 30. Juli bis 1. August 2021 stattfinden.

Michael Anderegg