Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.05.2020

Michael Roos will etwas Neues probieren

Eishockey-Erstligist Frauenfeld untermauert seine Ambitionen für einen Aufstieg in die MySports-League mit bemerkenswerten Transfers. Einer davon ist Michael Roos (29).

 

 

Seine ersten Versuche auf Schlittschuhen machte Michael Roos aus Buch früh beim EHC Frauenfeld. Bereits als 10-Jähriger wechselte er allerdings zum HC Thurgau (Moskitos/Minis) und jetzt kehrt er 19 Jahre später zu seinem Stammclub EHCF zurück. Er blieb seinen Vereinen HC Davos (sechs Saisons), HC Thurgau (fünf) und Winterthur (vier) stets lange treu. Jetzt auch Frauenfeld? Er lacht: «Wenn es nach den bisherigen Vorgaben verläuft, dann müssten das jetzt sicher drei Saisons sein».

Warum zwei Ligen tiefer?
Beim HCD agierte Roos in der U17 und U20 und für zehn Partien in der NLA. Im Bündnerland wurde der Stürmer Schweizer Meister mit den Novizen Elite. In der NLB wurde er beim HC Thurgau vom Stürmer zum Verteidiger umfunktioniert und das blieb er nach seinem Wechsel zu Winterthur. Und bei Frauenfeld? «Ich spiele in der Abwehr».
Warum wechselt der 29-Jährige mit so viel Routine von der NLB direkt in die 1. Liga? «Von Winterthur habe ich eigentlich eine gute Offerte erhalten. Aber es gab einfach zu viele Ungewissheiten. Etwa wer Trainer wird. Dann wollte ich noch einmal etwas Neues probieren. Da ist es absolut zweitrangig, dass dies nun zwei Ligen tiefer passiert. Frauenfeld ist für mich eine absolute Herzensangelegenheit. Mich freut es, dass ich zu meinem Stammverein zurückkehren kann. Mit Andy Küng treffe ich da auf einen fachkundigen Trainer».
Auf dem Papier scheint der EHCF eine enorm starke Equipe zusammen zu bekommen. Das sieht der 183 Zentimeter grosse und 88 Kilogramm schwere Roos ebenso: «Nach der vermehrten Zusammenarbeit mit dem HC Thurgau wurde ja klar die Devise herausgegeben, den Aufstieg in die MySports-League anzupeilen, um diese Lücke zu schliessen. Dieser Herausforderung wollen wir uns stellen».
In diesen ungewöhnlichen Corona-Zeiten hat Michael Roos seine neue Mannschaft noch nie gesehen. Das wird sich bereits diese Woche ändern, denn es stehen schon Fitness-Tests in kleineren Gruppen an. Also eine erste Bewährungsprobe für den als Architekt bei der Innoraum AG in Messenriet arbeitenden Frauenfelder Heimkehrer.

Auch der Captain bleibt
Nachdem der EHCF bereits letzte Woche Transfers und mehrere Vertragsverlängerungen bekannt geben konnte, kommt eine weitere hochkarätige dazu: Captain Nino Fehr. Der 31-Jährige spielt seit der Saison 2012/13 für Frauenfeld und ist stets ein sicherer Wert als Torschütze. Ebenfalls verlängert haben die Verteidiger Lucas Jörg (23) und Thomas Mettler (29) sowie Stürmer Kevin Rohner (29). Nach einem Handbruch zu Saisonbeginn fiel Severin Seiler (21) lange aus. Auch er bleibt.
Ist vorgesehen, dass vermehrt Frauenfelder Akteure beim HC Thurgau zum Zuge kommen? Sportchef Michael Roth verneint: «Nur Spieler mit dem Jahrgang 1999 und 2000 dürfen von der 1. Liga in die NLB oder umgekehrt wechseln». Und wie sieht es mit einem Trainingsbeginn ab dem 11. Mai aus? «Ein Konzept ist beim Gesundheitsamt eingereicht. Wir warten auf den Bescheid».

Ruedi Stettler