Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.04.2020

Warum fällen Biber Bäume?

Fabrizio Hugentobler – Stadtrat

Die Zeit erfordert ungewöhnliche Massnahmen. Worte, die uns seit Wochen tagtäglich begleiten. Unbeirrt davon gestaltet im Murg-Auen-Park eine Biberfamilie ihren eigenen Lebensraum und verwandelt die Auenlandschaft in ihre Oase.

 

 

Schon immer überlebten die gewieften Baumeister dank speziellen Massnahmen, auch inmitten der Stadt. Als Handwerker dürfen sie arbeiten, im Homeoffice. Unbeirrt von Einschränkungen stauen sie durch Menschenhand geschaffene Bachläufe, halten unter Wasser Notvorräte und leben als Eltern im Eigenbau mit zwei Generationen Jungbibern. Biber gehen mit der Zeit und ernähren sich mit Produkten aus der Region. Während andere Tiere Winterschlaf halten oder weiter weg nach Fressen suchen, bleibt der Biber am Fluss und frisst die Rinden von Bäumen und Büschen. Seine Lieblingsspeise sind die feinen Zweige und Knospen, unerreichbar weit oben in den Kronen. Dorthin gelangt der amphibische Tausendsassa jedoch nicht, weil er nicht klettern kann. Deshalb legen sie die Gehölze kurzerhand flach, verzehren gemütlich in ihrem Garten das Picknick und halten dabei Abstand zu Artgenossen. Ungewöhnliche Massnahmen helfen.