Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.04.2020

Grosse Vorfreude bei Dienstleistern

Am 27. April öffnen die ersten Geschäfte nach dem Lockdown wieder

Am nächsten Montag dürfen in der Schweiz die ersten der heruntergefahrenen Geschäfte und Betriebe nach dem Lockdown wegen des Corona-Virus wieder öffnen. Eine Blitzumfrage auf lokaler Ebene zeigt grosse Vorfreude auf den Start in die «Zeit danach».

 

 

Die Mitteilung des Bundesrats vom letzten Donnerstag, einem ersten Teil des Gewerbes trotz Corona-Krise die Wiederaufnahme des Betriebs zu ermöglichen, hat vielerorts für Aufatmen gesorgt. Damit verbunden hat die Frauenfelder Woche die Meinungen von Gewerbetreibenden eingeholt.

«Freude herrscht»
Daniela Kern vom «Hairstudio d» in Gerlikon ist glücklich darüber, ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können. «Freude herrscht» sagt sie dazu – wobei diese Freude etwas getrübt wird von den Auflagen – also das Tragen von Einwegmantel, Handschuhen und Schutzmasken. Die Kundschaft andererseits muss Desinfektionsmittel benützen und ebenfalls Schutzmasken anziehen. Das alles verursache enorme Kosten – «die Freude aber überwiegt klar, nun endlich wieder loslegen zu können», sagt Daniela Kern weiter.

Andrea Giorgio Gagliardi, Inhaber eines Schönheitssalons in Weinfelden und Präsident der Thurgauer Sektion von Coiffure Suisse, ist ebenfalls froh über die Wiedereröffnung der Coiffeur­salons. Aktuell zählt der Zusammenschluss 88 Geschäfte, ein weitaus grösserer Teil der Coiffeure gehört aber nicht dem Verband an. Darin ortet Gagliardi ein Defizit. «Wir müssen unbedingt Mitglieder haben, damit wir auch mehr Gewicht erhalten. Gerade die jetzige Situation hat gezeigt, dass wir mehr Gewicht haben müssen, um etwas bewegen zu können.»

Wertvolle Unterstützung
Im Weiteren lobt der oberste Thurgauer Coiffeur die Unterstützung durch den nationalen Verband. Man habe Vorschläge erhalten bezüglich Mietsitua­tion, Überbrückungsfinanzen, Anmeldung von Kurzarbeit, Begleichung von ausstehenden Rechnungen und vielem mehr. Die letzten sechs Wochen hätten die Salons vielfältig genutzt. So wurden der Frühlingsputz intensiviert und das Lager optimiert. Ein grosses Anliegen war ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen auch das Aufrechterhalten der Kontakte mit den Mitarbeitenden und den Kundinnen und Kunden. Die Lernenden unterstützte man zudem bei den Vorbereitungen auf die bevorstehende Lehrabschlussprüfung.

Direkter Kundenkontakt wichtig
Auch Beatrice Schmuki-Herzog, Inhaberin des Blumengeschäfts Blütenart am Talbachplatz in Frauenfeld, freut sich auf die Wiedereröffnung. «Wir haben in den letzten Wochen viele Blumen ausliefern können und andere wiederum wurden abgeholt. Allerdings hat der direkte Kontakt mit den Kundinnen und Kunden gefehlt. Dieser ist durch nichts zu ersetzen und gerade wenn es um die Schönheiten der Blumen geht, muss man das doch vor Ort ansehen können». Auch sei spürbar geworden, wie viele Menschen Blumen vermissen, wenn sie nicht da sind.
Andreas Anderegg