Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 01.04.2020

1200 Nussgipfel und 1600 Flaschen Möhl

Die 85 Mitglieder der Turnveteranen sind im Alter von 65 bis 96 Jahren und sie sind an verschiedenen Fronten sehr aktiv. Wer denkt, die Turnveteranen halten am Donnerstag ihre wöchentliche Wanderung ab und dann hat es sich, der täuscht sich gewaltig. Mindestens zwei Drittel der 85 Mitglieder turnen noch in einer Riege des STV Frauenfeld. Und natürlich helfen sie bei Anlässen des Stammvereins immer tatkräftig mit. Das geht vom Kassenwart bei den Fliz Kidz bis zu Einsätzen an einer Schweizer Meisterschaft. Daneben bessern sie ihre Kasse auf, indem sie an Ausstellungen Parkdienst verrichten, oder für Anlässe Tische und Bänke bereitstellen, usw. Auch an der Tour de Suisse im Juni, sofern sie ausgetragen werden kann, sind die Turnveteranen wie 2018 als Helfer dabei.

 

 

Natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf den Donnerstags-Wanderungen mit meist gegen 30 Teilnehmern. Im 2019 nahmen daran 1333 Mitglieder teil. Die A-Gruppe marschierte insgesamt 292,7 Kilometer, die B-Gruppe brachte es auch auf 265,8 Km. Nicht fehlen darf danach im Restaurant eine Flasche Möhl und ein Nussgipfel. Im letzten Jahr wurden 1600 Bügel-Flaschen Saft geleert und 1200 Gipfel vertilgt. Doch nun geht auch für die Turnveteranen wegen des Corona-Virus gar nichts mehr. Die Wanderungen sind vorläufig sistiert.
Überhaupt müssen zahlreiche schmerzliche Abstriche am vielseitigen Jahresprogramm bereits jetzt vorgenommen werden. Die anfangs April angesetzte Lunch-Wanderung ab drei verschiedenen Startorten mit Endziel Armbrustschützenhaus in Frauenfeld musste abgesagt werden. Dasselbe Schicksal droht wohl auch der Tageswanderung im Mai, die in der Umgebung von Schaffhausen geplant war. Ob die Landsgemeinde der Thurgauer Turnveteranen in Felben-Wellhausen im Juni stattfinden kann, ist ebenso unsicher. Ein Fragezeichen muss man zudem hinter den Tagesausflug mit Partnerinnen im Juli setzen.
Auch spätere Veranstaltungen könnte es treffen. Etwa die legendäre Kirschtorten-Wanderung. Mit öffentlichem Verkehr reist man in den Mittelthurgau und marschiert in eine Waldhütte, wo Kollegen Speis und Trank vorbereitet haben. Zum Dessert am Nachmittag begibt sich die stets gutgelaunte Schar (auch bei schlechterem Wetter) dann ins Restaurant Löwen mit Bäckerei in Donzhausen. Weil die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt stirbt, glaubt man daran, dass wenigstens die anfangs September geplante Wanderwoche im Gstaad über die Bühne gehen kann.

Ruedi Stettler

 

 

1200 Nussgipfel und 1600 Flaschen Möhl