Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 11.03.2020

Interview mit Jürg Riedener, Präsident des Quartiervereins Langdorf

«Das Tuchschmid-Areal wäre perfekt geeignet für einen Familientreffpunkt»

 

 

Was war Ihr schönstes Erlebnis mit dem Quartierverein im letzten Jahr?
Da kommen mir drei Veranstaltungen in den Sinn: Zum einen unser Quartier-Zmorge. Bei wunderschönem Wetter konnten wir draussen auf der Schulanlage Langdorf mit über 50 Personen einen wunderbaren Brunch geniessen. Ebenso bleibt mir unser Ausflug nach Appenzell unvergessen. Die Carfahrt, die Besichtigung der Appenzeller-Alpenbitter und die Stadtführung hinterliessen bei mir einmalige Eindrücke. Am 18. Januar 2020 konnten wir auch unser 100-jähriges Bestehen feiern. Im Stil der Goldenen Zwanzigerjahre wurde gefeiert, mit Tanz und Casino. Viele unserer Mitglieder erschienen getreu dem Motto gekleidet. Dies war eine tolle Party, von der noch lange geredet wird.

Was schätzen Sie am Quartierleben im Langdorf?
Wir haben hier ein grossartiges Quartier. Im Langdorf finden Familien, Singles, Gewerbetreibende und auch Industrie einen lebenswerten Wohn-, und Arbeitsplatz. Im Quartier grüsst man sich und hilft einander. Dazu trägt auch der Quartierverein seiniges bei. An meinen vorherigen Wohnorten in Goldach und Wattwil gab und gibt es leider keinen Quartierverein.

Welche Entwicklungen bereiten Ihnen Sorge?
Das leidige Problem, der Verkehr. Es wird immer mehr. Dieses Problem haben heutzutage aber alle Städte. Ich finde es grossartig, dass die Stadt Frauenfeld die Bevölkerung und die Quartiervereine zu diesem Thema anhört.

Was fehlt noch im Quartier?
Ich würde mir einen Indoor-Spielplatz für Kinder mit integrierter Bowlingbahn und Indoor-Minigolf wünschen. Einen Platz als Treffpunkt für Familien bei schlechtem Wetter und im Winter. Das Areal der ehemaligen Firma Tuchschmid wäre doch dafür geradezu perfekt geeignet.

Was ist Ihr Lieblingsort im Quartier?
Das Guggenhürli. Ein wunderschönes, historisches Gebäude. Hier kann man auf einer Bank verweilen und die Blicke in die Ferne schweifen lassen. Ich freue mich auch immer wieder über Hochzeiten, die im Guggenhürli stattfinden. Da ich auf dem Areal wohnhaft bin und arbeite, kann ich mich natürlich öfters darüber erfreuen.

Im Langdorf wurde in den letzten Jahren viel gebaut, vor allem Industrie und Gewerbe haben hier Platz gefunden. Was bedeutet das für das Quartier?
Das Quartier lebt. Es werden Arbeitsplätze und Wohnraum geschaffen. Dies beweist auch die Attraktivität unseres Quartiers und der Stadt Frauenfeld.

Was für ein Projekt würden Sie umsetzen, wenn es keine finanziel­len oder politischen Einschränkungen gäbe?
Ich würde die Zürcherstrasse auf vier Spuren ausbauen lassen und unterirdisch durchs Langdorf führen. Leider ist dies Utopie und unbezahlbar.

Was ist Ihre Vision des Quartiers für das Jahr 2030?
Im Jahr 2030 denke ich bereits über meine Pensionierung nach. Ich hoffe, dass es dann im Langdorf noch bezahlbaren Wohnraum für Rentner gibt. Ich freue mich dann, als Pensionär an den Veranstaltungen des Quartiervereins Langdorf teilnehmen zu dürfen.

Auf welche Veranstaltung im Jahr 2020 freuen Sie sich besonders?
Ganz besonders freue ich mich auf unseren Ausflug in meine nähere Heimat, nach St. Gallen am 25. April, und natürlich wieder auf den Quartier-Zmorge am 9. August. Beides hoffentlich wieder mit vielen gut gelaunten Quartiervereinsmitgliedern. Am 1. Juni findet wieder der Tag der Quartiervereine anlässlich der Pfingstrennen auf der Pferderennbahn statt.

Vielen Dank für das Interview.
Miriam Waldvogel