Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.02.2020

«Meinem Trainer habe ich viel zu verdanken»

Jason Kuogo vom Boxclub Frauenfeld trainiert viermal pro Woche und sein Blick richtet sich bereits jetzt Richtung Olympia 2024.

 

 

Der am 27. August erst 19 Jahre alt werdende Jason Kuogo aus Frauenfeld hat im Boxen schon einige Duftmarken gesetzt. Er wurde im Nachwuchs zweimal Meister Deutschschweiz/Tessin und einmal Schweizer Meister und holte im 2019 bereits den Titel bei der Elite. Das kommt nicht von ungefähr. Er trainiert viermal pro Woche eineinhalb Stunden in der Spanner-Turnhalle in Frauenfeld, oder absolviert einen Fitness-Parcours mit seinem Trainer Engjell Toma. Im Sommer meist im Freien.
Das Duo Kuogo/Toma scheint wirklich gut zu harmonieren. Nicht umsonst sagt das dunkelhäutige Talent: «Der Trainer nimmt sich sehr viel Zeit für mich. Ihm habe ich viel zu verdanken». Im April sind es drei Jahre her, seit er dem BC Frauenfeld beigetreten ist.
Und was sagt Toma über seinen Schützling? «Jason hat wirklich viel Talent. Er weiss allerdings auch sehr genau, dass Talent alleine nirgends hinreicht. Er arbeitet darum hart an sich und ist in jedem Training voll dabei. Auch dann, wenn ich ein solches ausnahmsweise auf einen frühen Morgen ansetze». Bisher hat Kuogo 37 Kämpfe absolviert, nur vier davon bereits in der Elite. Seinen nächsten Auftritt hat er am 29. Februar in Glattbrugg mit dem Schweizer Nationalteam gegen eine Auswahl aus Österreich. Im Kalender ebenfalls bereits vermerkt ist ein weiterer Kampf am
14. März gegen die Slowakei.

Für sein Alter schon weit
Als Präsident von SwissBoxing beobachtet Andreas Anderegg (Bethelhausen) den jungen Mann ganz besonders. Der Thurgauer hat selber 104 Amateurkämpfe bestritten und wurde von 1980 bis 1983 viermal Schweizer Meister im Schwergewicht und absolvierte zudem 12 Profikämpfe. Was hegt der «Altmeister» für Hoffnungen für diesen Jüngling? «Für sein Alter hat er schon viel erreicht. Jason hat wirklich Talent. Er ist ein zurückhaltender und sehr angenehmer Mensch und ein seriöser Arbeiter im und neben dem Ring». Wie gross sind die Möglichkeiten, 2024 bei Olympia dabei zu sein? «Die Chancen sind viel kleiner als noch vor ein paar Jahren, weil der Weg durch die Qualifikation wirklich hart ist».

Olympia 2024 in Paris
Bereits jetzt hat Jason Kuogo die U22-Europameisterschaft im Oktober im Auge. Der Austragungsort ist noch offen, doch der Frauenfelder ist dafür eigentlich fix qualifiziert. Aber ein noch viel grösseres Ziel will er schon jetzt nicht mehr verheimlichen, obwohl es noch weit weg ist: «Natürlich sind das die Olympischen Spiele in Paris 2024». Hat der Amateurboxer schon daran gedacht, irgendwann ins Profilager zu wechseln? «Es wäre eine Möglichkeit nach Olympia. Aber warten wir mal ab, wie sich das sportliche Geschehen weiter entwickelt».
Kuogos Ausgaben werden zu einem Teil vom BC Frauenfeld und zudem vom Verband übernommen. Einiges muss er selber berappen. Darum wäre er froh, wenn der eine oder andere Geldgeber auf ihn aufmerksam würde: «Dann könnte ich mir öfters eine Massage gönnen und möglicherweise sogar ein Trainingslager leisten».

Lehre erfolgreich abschliessen
Im 3. Lehrjahr als Automobil-Fachmann in der Feldgarage in Märstetten ist Kuogo auch daran, beruflich seinen Weg zu finden: «Es ist naheliegend, dass ich hoffe, die Lehre erfolgreich abschliessen zu können. Um später eventuell meinen Traum vom Boxen verwirklichen zu können». Dass dies bereits jetzt auf Amateur-Stufe möglich ist, «das ermöglicht mir mein Chef, der dem Sport gegenüber sehr wohlgesinnt ist».

Ruedi Stettler

 

 

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