Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.02.2020

Lara Hasler: «Ich gebe nicht so schnell auf»

Die Thurgauer Volleyballerin Lara Hasler will sich beim NLA-Verein Lugano weiter entwickeln und hat hohe Ziele.

 

 

Die am 24. Januar erst 21 Jahre alt gewordene Aadorferin Lara Hasler hat die Volleyballschule in Amriswil absolviert und in der regionalen Auswahl gespielt. Jetzt möchte sich die gelernte Bankkauffrau (gegenwärtig arbeitet sie nur Teilzeit) im Schweizer Spitzen-Volleyball einen Namen schaffen. Bei Lugano, immerhin mit sechs Ausländerinnen, spielt sie Libera. Am Samstag musste Lara Hasler ausgerechnet bei ihrem Ex-Verein Franches-Montagnes (7.) antreten und das Team gewann gegen die Tessinerinnen (6.) mit 3:2.
Weil sie sehr ehrgeizig («Ich gebe nicht so schnell auf») ist, peilt die junge Thurgauerin den Sprung ins Nationalteam an. Zu Hause ist Lara Hasler nicht mehr oft und genoss den letzten Sonntag daheim ganz besonders. Nachstehend beantwortet sie unsere Fragen.

Seit wann spielst Du Volleyball?
Ich spiele seit ungefähr 10 Jahren Volleyball. Da ich über 6 Jahre lang Geräteturnen in Balterswil betrieben habe, begann ich mit dem Volleyball erst im Alter von 11 Jahren.

Hast Du vor Deinem Wechsel nach Lugano an einem anderen Ort als in Aadorf gespielt?
Nachdem ich zwei Jahre Nationalliga-B-Erfahrungen beim VBC Aadorf machen durfte, wagte ich den Sprung in die NLA in der Westschweiz bei Franches-Montagnes. Ich spielte dort ein Jahr, bis ich auf diese Saison zu Lugano gewechselt habe.

Bist Du nach Lugano gezogen, um italienisch zu lernen, oder sprecht Ihr im Team englisch?
Der Grund für den Wechsel nach Lugano erfolgte aus sportlichen Gründen. Im Team wird zwar auch Italienisch gesprochen, jedoch häufiger Englisch und mit den Mitbewohnerinnen sogar Deutsch. Ich arbeite nebst dem Volleyball Teilzeit in der Raiffeisenbank als Kundenberaterin, was mir die Möglichkeit zum Erlernen der italienischen Sprache bietet.

Wohnst Du in Lugano?
Ja, ich wohne in einem Appartement mit drei Mitspielerinnen (Schweizerin/Österreicherin).

Du bist offensichtlich nicht abergläubisch, wenn Du die Nummer 13 trägst?
Weder noch ☺. Ich verbinde diese Nummer mit meinem Freund, jedoch hatte ich bereits viele verschiedene Nummern. Für mich gibt es wichtigeres als die Spielernummer.

Bist Du mit Deinen 168 cm als Libera vorbestimmt?
Als Juniorin und sogar bis in die vierthöchste Damenliga stand ich allerdings als Aussenangreiferin auf dem Feld. Mir war jedoch schnell klar, dass wenn ich auf hohem Niveau spielen möchte, die Libera-Position meine einzige Chance ist.

Wie oft in der Woche ist Training?
Wir trainieren 5 Tage pro Woche, jeden Abend und dreimal am Morgen. Es folgt ein Spieltag. Ist dieser zu Hause, trainieren wir zusätzlich am Morgen des Spieltages. Einen Tag in der Woche haben wir frei zur Erholung.

Was kann Lugano in dieser Saison noch erreichen?
Ich würde sagen, es ist noch alles offen. Die Playoffs haben noch nicht begonnen. Unsere Qualifikation war zwar eher durchzogen, jedoch haben wir mit den Siegen gegen zwei Favoritenteams gezeigt, dass noch vieles möglich ist.

Wie lange läuft Dein Vertrag im Tessin?
Ich habe einen Einjahresvertrag, was bedeutet, dass für die nächste Saison noch alles offen ist.

Was hast Du für Ziele?
Mein Ziel ist es klar in der höchsten Schweizer Liga dominanter zu werden und den Sprung ins Schweizer Nationalteam zu schaffen.

Im Hause Hasler spielen Mutter und Tochter Volleyball und Vater und Sohn Fussball. Welches Thema war dominierend am Familientisch?
Haha. Unsere Familie ist gesprächig, weshalb ich sagen würde, dass beide Sportarten gleich zur Sprache kommen. Je nach Aktualität dominiert die eine oder andere.

Interview: Ruedi Stettler