Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.02.2020

Hallenbad-Projekt nimmt Gestalt an

Stadt gibt Details und Änderungen bekannt

Frauenfeld soll ein neues Hallenbad erhalten. Darüber entscheiden die Stimmbürger am 27. September an der Urne. Das Siegerprojekt «Tag am Meer» ist schon länger bekannt. Am Montag nun gab die Stadt Details und Änderungen am Projekt bekannt. Eine genaue Kostenschätzung wird Ende März erwartet.

 

 

Fast 50 Jahre ist es nun schon alt – das Frauenfelder Hallenbad. 1973 wurde es gebaut. Naheliegend, dass es daher nicht mehr den heutigen Standards betreffend Infrastruktur, Technik, Statik und Energie entspricht. Konkret müssen vor allem Dach und Gebäudehülle ersetzt werden. Dazu kommt, dass sich die Besucherdichte in diesen Jahren verdreifacht habe. «Es ist nun mal so, dass wenn die Öffentlichkeit baut, man sich automatisch mit den Themen Energie und Kostensparen auseinandersetzten muss», sagt Roman Brülisauer, Leiter Amt für Freizeitanlagen und Sport der Stadt Frauenfeld. Und das habe man nun in den letzten Wochen und Monaten getan. Daher gab es am Projekt einige Änderungen. Unter anderem soll es statt den ursprünglich angedachten drei Liften im Inneren nun nur einen geben. «Wir haben uns darauf konzentriert, was es effektiv braucht», ergänzt Stadtrat Fabrizio Hugentobler. Weitere Anpassungen gab es im Bereich der Fassade sowie architektonisch. Auch der Terminplan ist nun bekannt. Und sollte nach einem positiven Verlauf der Abstimmung in Sachen Bewilligungen alles glatt laufen, so soll das neue Hallenbad im Mai 2023 eingeweiht werden. Zuvor müsste Frauenfeld allerdings für eine Sommersaison (2022) auf das Freibad sowie rund 18 Monate auf das Hallenbad verzichten.
Das neue Hallenbad wird 300 Quadratmeter mehr Wasserfläche bieten, das 25 Meter lange Schwimmerbecken erhält zwei zusätzliche Bahnen. Insgesamt sind es dann deren acht. Ausserdem soll auch das Sprudelbad vergrössert werden. Neu soll sich dann ein Drittel davon im Inneren befinden, zwei Drittel weiterhin im Freien. Auch das Nichtschwimmerbecken wird grösser.

Eine Rutschbahn im Inneren
Eine besondere Attraktion will man mit einer Indoor-Rutschbahn bieten. Diese soll in ihrer Grösse derjenigen im Freibad ähneln. «Wir sprechen von einer ungefähren Länge von 70 Metern», sagt Andreas Frei, Leiter des Frauenfelder Bades. War diese im ursprünglichen Entwurf noch von aussen her sichtbar geplant, wurde sie nun eingepackt. «Das hat energietechnische Gründe. Vorher war der obere Teil im Kaltbereich, neu ist er ebenfalls im Warmbereich. Das ist energiesparender», erklärt Roman Brülisauer.

Herausforderung Energie
12 Fachplaner sowie der Architekt sind daran, das Projekt stetig zu optimieren. Vor allem im Bereich Energie sei man auf diverse Herausforderungen gestossen. Das neue Hallenbad soll komplett «Eco» sein. Sprich: Man wird neu am Wärmering angeschlossen und deshalb nur erneuerbare Energien verwenden. Eine Notfallheizung, die heute mit Gas betrieben wird, soll es nicht mehr geben. Stattdessen werde man zusätzlich das ganze Hallendach mit einer Photovoltaikanlage ausstatten.

Gibt es einen Plan B?
2018 folgte der Gemeinderat einem Vorschlag des Stadtrats für einen Neubau mit Kosten in der Höhe von 33 Millionen Franken (+/- 15 Prozent). Wie hoch die Kosten nun effektiv ausfallen werden, wird derzeit geprüft. Fabrizio Hugentobler rechnet mit einer verbindlichen Kostenschätzung bis Ende März. Klar ist: Sollte das Stimmvolk am 27. September an der Urne Nein sagen, so müsste das Hallenbad irgendwann geschlossen werden. «Einen genauen Termin dafür gibt dir kein Ingenieur bekannt» so Hugentobler. Aber es würde passieren und dann müsste man es als Flickwerk sanieren. «Die Kosten dafür würden sich auf etwa zwei Drittel der Neubaukosten belaufen. Das ist mit ein Grund, warum wir uns für die Variante Neubau entschieden haben», so der Stadtrat.

Parkplätze, und ein Spa?
Neben der Neubauabstimmung wird es noch einen zweiten Antrag geben. Nämlich, ob man zusätzlich einen Spa-Bereich haben möchte. Dieser soll drei Saunen, einen Whirlpool, Dusche und Ruheraum umfassen. «Wir könnten ihn jetzt problemlos dazu errichten. Bei einem Nein würde man ihn einfach weglassen», erklärt Roman Brülisauer. Veränderungen gebe es auch auf dem Vorplatz. Neben dem komplett neuen, ebenerdigen Eingangsbereich würden die derzeitigen 28 Parkplätze verschwinden. Stattdessen soll es eine Drehschlaufe für Bus und Car geben sowie statt der heute 180 Veloabstellplätze deren 400. Auch sieben Behindertenparkplätze sind dort geplant. Ob es zusätzlich neue Parkplätze in der Nähe geben wird, ist derzeit noch unklar. «Wir prüfen aktuell zwei Standorte. Mehr können wir dazu aber noch nicht sagen», führt Fabrizio Hugentobler aus. Der Stadtrat ergänzt aber sogleich: «Sicher nicht machbar ist aufgrund von Leitungen und Technik im Untergrund eine Tiefgarage».

Michael Anderegg



Ab sofort können im Foyer des Hallenbades das Modell sowie die überarbeiteten Projektpläne betrachtet werden.

 

 

Hallenbad-Projekt nimmt Gestalt an