Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.10.2019

Mich ärgert es ...

... dass am letzten Wochenende nicht ganz alle jene Kandidatinnen und Kandidaten gewählt wurden, die ich auf die Liste geschrieben habe.

 

 

... dass die aus Asien eingeschleppten Baumwanzen – die flinken Viecher stinken fürchterlich, wenn man sie killt – wegen der etwas kühleren Temperatur jetzt wieder in die Wohnung hinein kriechen.

... dass man bei herbstlichem Wetter wieder einen Schirm braucht, den ich dann ab und zu beim nach Hause gehen liegen lasse, weil es nicht mehr regnet.

... dass mein Lieblings-Eishockey-Verein, der SC Bern, als Schweizer Meister gegenwärtig eine recht klägliche Figur abgibt.

... wenn ich im Zug sitze und kurz vor Frauenfeld mehrere Personen ihr Handy zücken und lautstark die banale Information vermelden: «Ich bin gleich am Bahnhof und darum bald daheim.»

... wenn morgens um halb vier unsere Katze mit einem Satz in mein Bett springt.

... sogar genervt habe ich mich, als sich am Samstagmorgen im Frauenfelder Rathaus eine Person bei den Urnen-Offizianten beschwert, sie habe nicht die vollständigen Wahlunterlagen bekommen. Und noch das Gefühl hatte, sie werde jetzt sofort ein vollständiges Set erhalten.

... und natürlich ärgert es mich, dass mich gerade solche Dinge ärgern, für die sich ein Grämen überhaupt nicht lohnt. Schon Johann Wolfgang Goethe hat angeblich gesagt: «Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.» Darum sage ich nur: Prost.

Ruedi Stettler