Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 11.09.2019

David gegen Goliath

Heute Mittwoch Cup-Sechzehntelfinal EHC Frauenfeld – HC Davos

Auf den Erstligisten Frauenfeld wartet heute ab 20 Uhr eine happige Aufgabe, denn im Normalfall ist der NLA-Verein HC Davos in dieser Cup-Partie klar eine Nummer zu gross.

 

 

Für die einheimischen Fans ist diese Begegnung logischerweise der Match des Jahres. Und für den Frauenfelder Trainer Kevin Schüepp? «Das sehe ich nicht ganz so. Natürlich ist es eine schöne Geschichte, in einem Ernstkampf auf den HCD zu treffen. Aber ich bin schon jetzt klar auf die Meisterschaft fokussiert.» Was aber erwartet er von seinen Jungs? «Wir wissen, dass wir unheimlich viel laufen und bis zum Schluss kämpfen müssen. Denn nur von einer guten Leistung über 60 Minuten können wir für das, was nachher folgt, profitieren.»
Der EHCF zeigte in seinem letzten Test am Samstag gegen das oberklassige Chur trotz der 2:3-Niederlage aufsteigende Tendenz. Und er kann aus dem Vollen schöpfen, alle Spieler sind gesund und heiss auf diesen Match.
Einer, der schon in beiden Mannschaften gespielt hat und Frauenfeld später auch während viereinhalb Jahren trainierte, ist Ralph Ott. Er wirkte bis 1989 bei den EHCF-Junioren, dann wechselte er zum HC Thurgau. Dort spielte er zusammen mit Christian Wohlwend, dem jetzigen Headcoach von Davos. Mit dem HCD wurde Ott einmal Schweizer Meister und er gewann sogar zweimal den traditionellen Spengler Cup.
Gibt Ralph Ott dem Unterklassigen überhaupt eine kleine Chance? «Es ist für Frauenfeld sicher eine unglaubliche Challenge, gegen den HCD antreten zu dürfen. Natürlich wünsche ich dem Club, dass er möglichst lange keinen Gegentreffer kassiert. Dann wird der Rekordmeister vielleicht nervös.»
Allzu grosse Hoffnungen macht er den Thurgauern nicht: «So kurz vor Meis-terschafts-Beginn am Freitag wird Davos vermutlich mit all seinen Stammkräften auflaufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wohlwend das Risiko eingeht, im Cup auszuscheiden.»
Für Kurzentschlossene gibt es heute Mittwoch an der Abendkasse noch Stehplatz-Tickets. Die Sitzplätze sind längst ausverkauft. Darum liebäugelt EHCF-Präsident Michael Hinder damit, dass er vielleicht sogar vermelden darf: «Ausverkauft, mit einem neuen Stadion-Rekord.» 

Ruedi Stettler