Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.08.2019

Vater des Murg-Auen-Parks

Vor zehn Jahren hatte Werner Dickenmann die Idee für einen Stadtpark

Es ist ein Jubiläum ohne Feierstunde, aber mit grosser Nachhaltigkeit: Vor zehn Jahren brachte der damalige Vizeammann Werner Dickenmann die Idee für den Bau eines Stadtparks im Gebiet Murgwiese/Buebewäldli ins Spiel. Heute ist der Murg-Auen-Park eine Freizeit-Oase erster Güte.

 

 

Die Sonne brennt drückend heiss vom Himmel an diesem Nachmittag auf der Murgwiese – da kommt die überdachte Sitzbank beim Pavillon gerade richtig, um in aller Ruhe eine Rückblende zu machen. Eine Rückblende auf die Zeit vor zehn Jahren, als der Stadt in Aussicht gestellt wurde, die Murgwiese und das Buebewäldli von Armasuisse übernehmen zu können.

120 000 Franken bezahlt
«117 000 Franken zahlten wir dafür, sowie weitere 3000 Franken für den Kugelbunker neben dem Abgang vom Vorstadt-Parkplatz zum Oberen Mätteli bei der Stadtkaserne», sagt Werner Dickenmann rückblickend. Zwar befand sich dieses Immobiliengeschäft mit der Armee im Zuständigkeitsbereich von Stadtammann Caro Parolari, allerdings stand ausschliesslich eine zivile Nutzung zur Diskussion. Und für diesen Bereich war Werner Dickenmann als Vorsteher der Verwaltungsabteilung «Jugend, Sport und Freizeit» zuständig, wobei er auch gleich den passenden Vorschlag zur Hand hatte – den Bau eines Stadtparks!

«Grüner Finger» in die Stadt
«Wir waren damals daran, gemeinsam mit der Primarschule das Projekt ‹Spielplätze in den Quartieren› umzusetzen. Da bot es sich geradezu an, diesen grünen Finger, der von der Grossen Allmend in die Stadt hineinreicht, in eine Art Spielplatz für die ganze Stadtbevölkerung umzugestalten», sagt Dickenmann weiter. Mit seiner Idee musste der Stadtrat und Vizeammann bisweilen allerdings Knochenarbeit leisten. Denn es gab etliche Kritiker. «Glücklicherweise gab es aber auch sogenannte Mut-Macher, dank denen eine solche Vision auf die Stufe Projekt gestemmt werden konnte – das waren allen voran Fritz Surber, Marco Baumann sowie Thomas Hasler, die auch in meinem Projektteam mitmachten.»

Zustimmung im November 2011
In einem nächsten Schritt erfolgte die Umzonung des Areals von der Waffenplatzzone in die Zone für öffentliche Anlagen. Zur Sicherung von bestehenden Bauten wie dem alten Armbrustschützenhaus sowie allfälligen Entwicklungsbauten wurde das Gestaltungsplanverfahren eingeleitet; «dies auch als Sicherheit für die Anwohner».
Als Werner Dickenmann per Ende Juni 2011 nach zehn Jahren aus dem Stadtrat zurücktrat, übergab er das Projekt seinem Nachfolger Ruedi Huber. Wenige Monate später, im November 2011, stimmten die Frauenfelderinnen und Frauenfelder dem Kredit für den Murg-Auen-Park im Umfang von 3,6 Mio. Franken mit einer Zweidrittelsmehrheit zu.

Baustart im März 2012
Der Baustart für die Sanierung des Mühlewiesenkanals im März 2012 war der Auftakt zur Umsetzung des Projekts Murg-Auen-Park – dreieinhalb Jahre später konnte der naturnahe Stadtpark im August 2015 eingeweiht werden. Weitere zwei Jahre später – 2017 – wurde die Freizeit-Oase im Herzen von Frauenfeld gar mit dem Gartenpreis des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet.

Zufrieden
Werner Dickenmann lehnt sich zufrieden zurück auf der Sitzbank: «Der Naturpark wird von der Bevölkerung geliebt. Es ist schön, was aus dieser Idee vor zehn Jahren heraus entstanden ist und es ist vor allem bemerkenswert, welche grossartige Arbeit hier auf allen Ebenen geleistet wurde.» Die Sonne scheint diese Aussage unterstreichen zu wollen – ihre Strahlen verbreiten ungebrochen eine drückend heisse Stimmung.

Andreas Anderegg



 

 

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