Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.06.2019

Interview mit Benjamin Gentsch, Gemeindepräsident von Neunforn

Benjamin Gentsch, die Baukräne in Ihrer Gemeinde verraten eine hohe Bautätigkeit.

 

 

Genau. Es wird tatsächlich sehr viel gebaut in verschiedenen Teilen unserer Gemeinde. Unser Wunsch, dass Private Mehrfamilienhäuser für alle Generatio­nen bauen, ist Realität. Ein Teil des Gebiets Stocken wird mit einer grossen Überbauung im Herbst fertig erstellt.
Bis Ende 2019 werden in Neunforn rund 30 neue Wohnungen zum Bezug bereit sein. Die Grenze von 1000 Einwohnern haben wir letztes Jahr überschritten. Aktuell sind es 1050 Einwohner und das schrittweise Wachstum geht mit dieser erfreulichen Bautätigkeit weiter.
Der Gemeinderat unterstützt auch die Umnutzung von schützenswerten Objekten. Sie bilden einen sehr wichtigen Teil unseres Dorfcharakters. Die Anforderungen aus Gesetzen und Reglementen sind bei solchen Umbauten hoch, aber es finden sich immer gute Lösungen.

Welche Projekte haben noch obere Prioritäten?
Nicht erst seit einem Jahr sind verkehrsberuhigende Massnahmen in Neunforn ein Thema. Gemeinderat und Einwohner möchten mehr Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung auf verschiedenen Strassen erreichen. Sowohl in Nieder- als auch in Oberneunforn wünschen Anwohner, dass Strassen beruhigt werden – entweder baulich oder durch signalisierte Temporeduktionen. Auch der Schwerverkehr ist auf den teils schmalen Gemeindestrassen ein Thema. Der Gemeinderat befasst sich mit dieser Problematik vertieft und hofft, bald ein Konzept in die öffentliche Auflage geben zu können.
In unserer Gemeinde beschäftigt auch der öffentliche Verkehr. Seit dem letzten Fahrplanwechsel herrscht eine unbefriedigende Situation in unseren Dörfern. Für die Heimkehrer nach 20 Uhr stellt sich ein grösseres Problem dar. Es verkehrt kein Bus mehr aus Frauenfeld, und auch nicht mehr nach 21 Uhr ab Andelfingen. Dies wollen wir ändern und nach Lösungen suchen. Dafür sind Gespräche mit den zuständigen Ansprechpersonen der Postauto AG und des Kantons nötig. Vor allem möchten wir eine bessere Option für die Post­autolinie Frauenfeld – Oberneunforn – Niederneunforn. Ich glaube, dass wir auf gutem Weg sind.

Welche Wünsche sind noch offen?
Unsere Gemeindefinanzen sind im Lot. Ich wünsche mir, dass wir auf dieser guten Basis weiterfahren können. Der tiefe Steuerfuss von 44 Prozent gibt uns Spielraum, aber wir müssen die Kosten im Griff halten. Der grösste Wunsch ist, dass das gute Zusammenleben und
-arbeiten weiterhin funktioniert. Mit zwei neu gewählten, jungen Mitgliedern des Gemeinderates starten wir motiviert und optimistisch in die neue Amtsperiode. Damit ist ein Grundstein für eine weitere gute Entwicklung unserer Gemeinde gelegt. Und schliesslich engagiert sich mit Freude und Fachkompetenz unser junges Verwaltungsteam.

Herzlichen Dank für das Gespräch.
Manuela Olgiati