Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.06.2019

Baubewilligung liegt vor

Wiederaufbau des Hexenhüslis am neuen Standort in Huben

Grünes Licht für den Wiederaufbau des Hexenhüslis, das bei der alten Trotte in Huben eine neue Heimat erhält: Die Baubewilligung ist eingetroffen. Die Bauarbeiten beginnen nach dem Sommerferien und sollen im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein, wie Initiant Gabriel Müller sagt.

 

 

Das neue Baureglement, mit dem per 1. Januar 2019 der Grenzabstand von Kleinbauten von drei auf zwei Meter reduziert wurde, hatte die Voraussetzungen für den Wiederaufbau des Rebhauses in Huben geschaffen (Frauenfelder Woche vom 10. Januar 2019). Mit der Erteilung der Baubewilligung kann das Rebhaus bei der alten Trotte in Huben nun wieder aufgebaut werden.

Start nach den Sommerferien
Nach den Sommerferien werden die Balken, Bodenbretter, Fenster, Türen, Decken und Ziegel – die seit dem Abbruch des Rebhäuschens im Dezember 2017 zwischengelagert sind in Huben – wieder zusammengebaut. Anschliessend wird das Hexenhüsli am neuen Standort im rasant wachsenden Neubauquartier Huben zusammen mit den alten Nachbarhäusern einen bauhistorischen Kontrapunkt setzen. Dies ist denn auch einer der Gründe, der Gabriel Müller motiviert hat, sich für das Gebäude zu engagieren. «Überall schiessen die Neubauten aus dem Boden und alte, zum Teil besondere Gebäude wie der Schweizerhof oder die Libelle werden abgebrochen. Da ist es mir ein Anliegen, das bauliche Gedächtnis der Stadt zu bewahren.»

Grosse Verbundenheit
Die Bewilligung für den Wiederaufbau des Hexenhüslis ist für Gabriel Müller in mehrfacher Hinsicht ein wichtiger Schritt. Denn er kann dem alten Haus am neuen Ort nun eine Zukunft geben, womit für ihn ein langgehegter Wunsch in Erfüllung geht. Denn er ist schon seit seiner Kindheit von diesem zweistöckigen, 5,50 Meter hohen Gebäude mit einem Grundriss von 3,80 mal 6,40 Meter fasziniert. «Das Häuschen, das im Jahr 1851 von einem Stadtrat als Wohnhaus für alleinstehende Frauen gebaut worden war, übte auf mich stets eine besondere Faszination aus. Als ich hörte, dass dieses Gebäude für den Bau einer Tiefgarage für eine Wohnüberbauung weichen muss, entschloss ich mich, es abzubauen und in Huben wieder aufzustellen.»

Nutzung noch offen
Noch offen ist, wie das Haus dereinst genutzt wird – Möglichkeiten gibt es einige (für Apéros, kleinere Ausstellungen oder Ähnliches). Klar ist hingegen, was die Kosten für den Wiederaufbau anbelangt. Nachdem der Architekt für den Rückbau rund 10 000 Franken investieren musste, kostet der Wiederaufbau rund 100 000 Franken. Einen Teil davon hofft er via Spenden zu finanzieren, weshalb er ein Crowdfunding lanciert hat. Unterstützung haben gleichzeitig auch etliche Handwerker zugesagt.Andreas Anderegg


Hier geht’s zum Crowdfunding
https://wemakeit.com/projects/wiederaufbau-haexaehuesli