Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.05.2019

«Standing Ovations» zum Abschied

Gachnang genehmigt Rechnung und verabschiedet Gemeindepräsidenten

Die Gemeindeversammlung in Gachnang stimmt der Jahresrechnung 2018, die ein Plus von 1,023 Mio. Franken aufweist, einstimmig zu. Daneben wurden Gemeindepräsident Matthias Müller, Gemeinderätin Andrea Waltenspül und Gemeinderat Fritz Stettler verabschiedet.

 

 

Es war aus finanzpolitischer Sicht ein schönes Abschiedsgeschenk, das Gemeindepräsident Matthias Müller den 155 Stimmberechtigten in der Mehrzweckhalle in Gachnang am Freitag-abend präsentieren konnte. Denn statt des budgetierten Defizits im Umfang von 112 000 Franken schloss die Jahresrechnung 2018 der Politischen Gemeinde Gachnang mit einem Ertrags­überschuss von 1,023 Mio. Franken.

Rückzahlung lässt Kasse klingeln
Ein grosser Teil der nicht budgetierten Einnahmen stammt aus dem Sozialbereich, der um 600 000 Franken besser abschloss als erwartet. Davon stammen 150 000 Franken von einem Sozialhilfe­empfänger, der eine Erbschaft gemacht hatte und Leistungen rückerstatten musste. Daneben gab es höhere Steuer­einnahmen als budgetiert. Die Jahresrechnung wie auch der Jahresbericht wurden einstimmig genehmigt.

Vier Einbürgerungen
Im Weiteren wurden vier Bürgerrechtsgesuche mit grossem Mehr unterstützt. Vorbehältlich der Erteilung des Kantonsbürgerrechts durch den Grossen Rat wurden folgende Personen in das Bürgerrecht der Politischen Gemeinde Gachnang aufgenommen: Angelika Dyllong-Treudler, Seyedalireza Mohta­sha­mian, Luis Henrique Pereira des Araujo sowie Ban Delman-Al-Rubael. Gewählt wurden daneben die Mitglieder des Wahlbüros sowie der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission.

SBB setzt auf Bahnhof Islikon
Wie im Weiteren mitgeteilt wurde, werden beim Bahnhof in Islikon die sanitä­ren Anlagen erneuert. Zudem habe sich die SBB entschieden, an diesem Bahnhof festzuhalten und es würden gar zusätzliche Parkplätze erstellt.

Verabschiedungen und Ehrungen
Abgeschlossen wurde die Versammlung mit der Verabschiedung von Gemeindepräsident Matthias Müller, der seit dem Start der Politischen Gemeinde Gachnang am 1. Januar 1998 im Amt ist und per 31. Mai in den Ruhestand tritt (seine Nachfolge tritt Roger Jung an, der im letzten Herbst gewählt worden ist). Nachdem der scheidende Gemeindepräsident bereits mit dem Feuer­wehrauto und Sirenengeheul zur Versammlung gefahren worden war und damit die Blicke auf sich zog, tat dies auch die Verabschiedung in der Mehrzweckhalle. Dabei bedankte sich der abtretende Gemeindepräsident bei allen, die zur guten Entwicklung der Gemeinde beigetragen haben.
Vizepräsident Karl Ringenbach zeigte mit einer originellen Präsentation die prosperierende Entwicklung der Gemeinde zwischen Frauenfeld und der Kantonsgrenze zu Zürich während der Amtszeit von Matthias Müller auf. Dabei dankte er dem abtretenden Gemeindepräsidenten für den Einsatz, wobei dieser dessen Gattin Monika in den Dank mit einschloss. Pfarrer Christian Herrmann seinerseits zählte wichtige Statio­nen des langjährigen Gemeindepräsidenten auf und bedankte sich im Namen der Evangelischen Kirchgemeinde ebenfalls für die Zusammenarbeit. Dia­kon Alex Hutter von der Katholischen Kirchgemeinde FrauenfeldPLUS würdigte Müller als einen «Mann der Tat», derweil Präsident Sven Bürgi im Namen der Primarschulgemeinde Gachnang dankte. Er bezeichnete Matthias Müller als Mann, der stets den Austausch gesucht habe und nicht die Konfrontation. Zum Schluss dieser Würdigungen unterstrichen die Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer die lobenden Worte mit «Standing Ovations» für Matthias Müller, was diesen sichtlich rührte.

Waltenspül und Stettler treten ab
Mit dem Gemeindepräsidenten scheiden per Ende Mai auch Andrea Waltenspül und Fritz Stettler aus dem Gemeinderat aus. Beide zogen eine positive Bilanz über ihre 12-jährige Tätigkeit in der Exekutive und dankten für die Unterstützung und Zusammenarbeit. Ihre Nachfolger im Gemeinderat sind Karin Hollenstein und Daniel Widmer.

Im Anschluss an die Versammlung gab es einen Apéro riche, bei dem die Gelegenheit zum Austausch rege genutzt wurde.

Andreas Anderegg