Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.04.2019

Zu Fuss oder mit dem Velo sicher ans Ziel

Komfortabel mit dem Velo oder zu Fuss in Frauenfeld unterwegs sein: Dieses Ziel ist das Kernstück des neuen Fuss- und Veloverkehrskonzeptes 2030 der Stadt Frauenfeld. Insgesamt sind über 30 Massnahmen notwendig, um die ambitionierten Ziele zum Fuss- und Veloverkehr aus dem Konzept «Mobilität 2030» zu erreichen.

 

 

In den letzten rund 18 Monaten erarbeitete das Amt für Tiefbau und Verkehr ein Fuss- und Veloverkehrskonzept für die Stadt Frauenfeld. Dieses Konzept basiert auf bestehenden Planungsgrundlagen, insbesondere dem Konzept «Mobilität 2030» und dem Richtplan Verkehr. Zusammen mit einer Projektbegleitgruppe bestehend aus Vertretern von verschiedenen Ämtern und Interessengruppen sowie einer externen Begleitung entwickelte das Amt eine Netzphilosophie für den Fuss- und den Veloverkehr.
Beim Fussverkehr steht eine «flächige» Verbesserung rund um die Quartierzentren und die Innenstadt im Vordergrund. Zudem soll die Schulwegsicherheit weiter erhöht werden. Beim Veloverkehr soll ein Komfortroutennetz zum Stadtzentrum entstehen. Ziel ist es, die bisher heterogene Veloinfrastruktur zu einem zusammenhängenden Netz auszubauen. Jedes Quartier soll mindestens eine direkte sowie eine komfortable Veloroute ins Stadtzentrum erhalten. Dieses Netz soll die Basis bilden, um den künftigen Mehrverkehr in der Stadt Frauenfeld zu einem möglichst grossen Teil mit dem Fuss- und Veloverkehr aufzufangen.

Zusammenhängendes Routennetz
Das neue Veloroutennetz besteht aus Direkt- und Komfortrouten. Die Direkt­routen sind für geübte Velofahrende und führen entlang der Hauptachsen, meist auf Radstreifen, direkt ins Zentrum. Als Rückgrat für das künftige Komfortroutennetz dient der Regionale Radweg in Bahnnähe. Die Komfortrouten führen nicht auf dem direktesten Weg ins Zentrum, sondern durch angenehmer zu fahrende, verkehrsberuhigte Zonen. Wo dies nicht möglich ist, werden Massnahmen umgesetzt, die den Ansprüchen an die objektive und subjektive Sicherheit genügen. Die Ansprüche an den Fahrkomfort sind hoch, so dass sich weniger geübte Velofahrende, Familien und Jugendliche wohlfühlen sollen. Insgesamt sind 15 solcher Komfortrouten vorgesehen.

Weitere Massnahmen geplant
Damit der Fuss- und Veloverkehr nachhaltig gefördert wird, sieht das Fuss- und Veloverkehrskonzept 15 weitere Massnahmen wie temporäre Signali­sationen, Smart-Mobility und Velo-Sharing vor. Die Umsetzung der Massnahmen soll grösstenteils bis ins Jahr 2026 erfolgen. Insbesondere die Infrastrukturmassnahmen im Stadtzentrum sind teilweise vom Variantenentscheid einer zentrumsnahmen Stadtentlastung abhängig. Insgesamt ist zur Umsetzung des Fuss- und Veloverkehrskonzepts für die nächsten sechs Jahre mit Kosten von durchschnittlich 300 000 bis 400 000 Franken pro Jahr zu rechnen.

Grosses Potenzial auf kurzen Strecken
Wie eine Studie des Kantons Zürich zu Veloschnellrouten gezeigt hat, bringen Investitionen in diesem Verkehrsbereich nicht nur eine Entlastung vom motorisierten Individualverkehr, sondern auch einen hohen Gesundheitsnutzen. Insbesondere auf kurzen Strecken bis fünf Kilometern wird dem flächeneffizienten Fuss- und Veloverkehr grosses Potenzial zugesprochen. Der Stadtrat sieht die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs als weiteren Baustein, um eine stadtverträgliche Mobilität sicherzustellen. Das Konzept soll die bisher schon rollende Planung unterstützen. Da die Interessen in diesem Bereich sehr unterschiedlich sind, unterbreitet der Stadtrat das neue Fuss- und Veloverkehrskonzept ab Mitte April den Parteien, Quartiervereinen und Interessengruppen zur Stellungnahme. (svf)