Murgo 2 und Murgo 22 eingeweiht

Neue Tanklöschfahrzeuge für die Feuerwehr

Die beiden Neuen sind eineiige Zwillinge – sie sind identisch, knackig rot angemalt und an den Seiten mit der Stadt-Silhouette geschmückt, vollbeladen 18 Tonnen leicht. Am Samstag wurden die neuen Tanklöschfahrzeuge mit viel Tatüü-tatüü, Sirenengeheul und Blaulicht feierlich den Exponenten übergeben – vor einer stattlichen Besucherkulisse von rund 200 Personen. Die Feuerwehr geniesst nach wie vor hohen sozialen Status, auch in unserer Stadt.

 

 

Claudia Brändle, Geschäfts- und Verkaufsleiterin der Tony Brändle AG in Wängi, hielt eine kurze, witzige Begrüssungsrede: «Ich bin vermutlich die einzige Frau weit und breit, die mit der Produktion von Feuerwehrfahrzeugen so viele Männerherzen zum Schmelzen und zum Herz-Pöpperlen bringt.» Die Schlüssel nahmen Fabrizio Hugentobler und Anders Stokholm entgegen. Die beiden Fahrzeuge sind Ersatz, weil die jetzigen Tanklöschfahrzeuge das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben.

Bedienungsfreundlich
Die neuen Fahrzeuge sind leicht zu bedienen, «ohne Schischi und Schnickschnack», wie die Redner betonten, sie zeichnen sich aber durch modernste technische Finessen aus und bestechen durch Innovation, zum Beispiel verfügen sie über eine ultraleichte Carbonleiter. Die Fahrzeuge wurden zur Hälfte durch die Gebäudeversicherung Thurgau bezahlt, gemäss aktuellem Feuerschutzgesetz.
Im Anschluss an die Präsentation fand im Depot ein gemütlicher Apéro statt, an dem vor allem die Kinder das Innenleben eines modernen Feuerwehrautos bestaunen durften.

Eugen Benz





Zahlen und Fakten zu Murgo 2 und Murgo 22

Ein Tanklöschfahrzeug (TLF) rückt bei jedem Einsatz der FWFF aus, Rufname der FWFF ist «Murgo». Es handelt sich um zwei baugleiche Fahrzeuge, was Ausbildung und Handling wesentlich vereinfacht. Das eine Fahrzeug wird für die interne Fahrschule benutzt, kann deshalb mit Doppelpedalen ausgerüstet werden.
SCANIA P 370 mit werkseitiger Doppelkabine, zulässiges Gesamtgewicht 18 Tonnen.
Kabine: Platz für 7 Angehörige der Feuerwehr, davon können sich 5 während Anfahrt mit in den Sitzen integrierten Atemschutzgeräten ausrüsten.
Mitgeführt werden diverse Gerätschaften zum Retten und Löschen, Signalisationsmaterial, ein Notstromgenerator sowie auf dem Dach eine bis auf 15 Meter verlängerbare Carbonleiter, deren Bedienung durch die Gewichteinsparung weniger Personal wie früher benötigt.
Als Löschmittel dienen diverse Kleinlöschgeräte und pro Fahrzeugseite je drei Abgänge, an denen Leitungen (Schläuche) angeschlossen werden können. Die Leitungen werden aus dem Wassertank mit 3000 Liter gespiesen, aus dem Schaumtank (300 Liter) kann Schaummittel beigemischt werden. Die Löschpumpe leistet mind. 3000 Liter pro Minute bei mindestens 10 bar Druck.
Für die Umfeld- und Schadenplatzbeleuchtung sorgen diverse LED-Beleuchtungsmittel.
Die Gesamtkosten für beide Fahrzeuge liegen unter 1,3 Millionen Franken.