Mitgärtnerinnen und Mitgärtner gesucht

Verein «Offenes Gärtnern in Frauenfeld» (ogif) kriegt riesigen Pflanzplatz

Am Donnerstag, 21. März, sind am Kanalweg – auf der grossen Wiese hinter der Genossenschaft Alterssiedlung Kesselstrasse beziehungsweise hinter dem Freibad ennet der Murg – Baumaschinen aufgefahren. Noch eine Grossbaustelle mitten in der Stadt?

 

 

Nein, hier entsteht keine Wohnüberbauung! Hier entsteht der grosse neue Pflanzplatz des Vereins «Offenes Gärtnern in Frauenfeld» (ogif).
Bislang bewirtschaftete ogif nur den kleinen Spickel am Rand der Wiese – nun gehört das ganze Grundstück von 4534 Quadratmetern mit einer Diagonale von 90 Metern den Gärtnern, dies auf zehn Jahre hinaus. Ein Stückchen Natur mitten im Zentrum bleibt uns erhalten!
Angefangen hat alles winzig. Judith Degen erstellte 2017 am Murgwiesenstreifen ein «illegales» Hochbeet. Frau Degen musste das Beet zwar zurückbauen, brachte den Stein aber ins Rollen. Die Idee des Urban Gardening fand Anklang. In der Folge bot die Stadt bereitwillig Hand für koordiniertes, legales urbanes Gärtnern. Der Verein ogif (gegründet 2013) übernahm überall im Zentrum kleine und grössere Pflanzplätze, der grösste im Klösterligarten, der attraktivste im «Paradiesli» am Kanalweg.
Das Bedürfnis, im Team einen Garten zu bewirtschaften – sei es gemeinsam ein Grundstück oder sogar ein eigenes Beet – ist ausgewiesen. Von allen Seiten meldeten sich Gartenfans bei ogif. Denn nicht jede(r) ist in der Lage, ein Schrebergartenhaus mit Umschwung und Infrastruktur zu kaufen. Der eigene Balkon ist oft zu klein, um den grünen Daumen zu zeigen.
Jetzt besteht die Gelegenheit! Der Garten ist gross. Gesucht werden ganz viele neue Mitgärtnerinnen und Mitgärtner. Das «Mit» ist hier grossgeschrieben! Gemeinsam statt einsam...
Sobald man Mitglied im Verein ist und eine Einführung in die Gartenregeln erhalten hat (Samstag, 6. April, 13 Uhr, oder im Mai), kann es losgehen. Alles Werkzeug wird zur Verfügung gestellt samt deinem Beet. Kaufen musst du nur Sämlinge und Pflanzen.

Wie geht’s weiter?
Stadtgärtnerei und Werkhof beginnen nun mit den Erdarbeiten. Die Grasnarben werden abgezogen, der Boden wird gefräst und der Kiesplatz erstellt. Die Choreografie aus vielen Beeten, dem riesigen Blumenfeld und der Magerwiese – mitten darin das zentrale Rundplätzli – wird im Lauf des Frühlings und Sommers skizziert und erprobt. Sicher ist: Die Natur hat Vorrang. Der Garten wird nicht allzu poliert und maniküriert aussehen, dafür gefällt’s hier den Pflänzli, Vögeln und Insekten.

Und das sind sie
Dass Frauenfeld den schönsten und grössten Gemeinschaftsgarten der Schweiz kriegen wird, ist dem Engagement der 80 Mitglieder von ogif und ihren vier Zugpferden zu verdanken: Den Co-Präsidentinnen Ursina Ahorn und Fiona Käppeli, Judith Degen (Spiritus rector) und Katharina Portmann (Organisation). Finanziell und ideell sind folgende Institutionen beteiligt: Stadt Frauenfeld, beide Landeskirchen, Wohnheim Adler, Solinetz, HEKS, ASF (Autonome Schule Frauenfeld), SEM (Staatssekretariat für Migration) und der Kanton Thurgau. Alle freuen sich auf euch. Herzlich willkommen!

Wo meldet ihr euch? Ganz einfach: team.ogif@gmail.com / www.offenes gaertnerninfrauenfeld.com beziehungsweise bei den betreffenden Institutio­nen. Am Infoschalter beim Rathaus liegen zudem Flugblätter auf.

Eugen Benz


Willst du mitgärtnern?
Das «Mit» ist sehr wichtig. Es ist ein Gemeinschaftsgarten! Jede und jeder darf sich melden, Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber Sinn für Gemeinschaft. Bei ogif kriegen alle einen grünen Daumen. team.ogif@gmail.com