Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 27.03.2019

EHCF-Trainer stellt sich vor

Die 1.-Liga-Eishockeyaner von Frauenfeld werden nach dem Abgang von Emanuel Marbach in der kommenden Saison von Kevin Schüepp trainiert. Sein Name ist im Thurgau noch nicht so bekannt, obwohl er mit Herisau und Uzwil öfters gegen den EHCF angetreten ist. Sportchef Michael Roth ist von seinem Wirken überzeugt, ansonsten hätte er ihn nicht engagiert.

 

 

In einem Interview zeigt der Neue nun auf, mit was für Vorstellungen er in der Thurgauer Kantonshauptstadt möglichst viel Erfolg haben möchte. (rs)


«Integrieren, ehrliche und gute Arbeit leisten»

Mit Kevin Schüepp (37) kommt ein neuer Headcoach zum Erstligisten EHC Frauenfeld, den man nicht so genau kennt. Als Stürmer wirkte er bei Herisau und Uzwil.

Kevin Schüeep tritt kein leichtes Erbe an, denn sein Vorgänger Emanuel Marbach hatte mit Frauenfeld Erfolg. Er schloss die Qualifikation einmal auf Platz vier und zweimal auf Rang drei ab. Im nachstehenden Interview beantwortet der zuletzt als Coach der Novizen Top von Herisau tätig gewesene «Neo-Frauenfelder» die Fragen der FW.

Sind Sie vom EHCF angefragt worden, oder haben Sie sich bei Frauenfeld gemeldet?
Frauenfeld hat sich nach dem Ausscheiden in den Playoffs bei mir gemeldet und angefragt, ob ich interessiert wäre, die 1. Mannschaft des EHCF in der kommenden Saison zu trainieren. Ich hatte überhaupt nicht mit dieser Anfrage gerechnet, wollte in der Saison 2019/2020 eine Pause einlegen und zweimal für eine längere Zeit verreisen. Dieses Unterfangen habe ich bis auf Weiteres verschoben.

Wie oft haben Sie sich und Sportchef Michael Roth vor Vertrags-Unterschrift (zuerst war es ja ein Handschlag) getroffen?
Wir haben uns dreimal getroffen, bevor wir den Vertrag aufgesetzt haben und diesen auch im gegenseitigen Einverständnis unterschrieben haben. Ich habe mich auch mit Präsident Michael Hinder getroffen. Ich wollte wissen, welche Ziele der Club verfolgt, wie die Infrastruktur ist und ob wir menschlich überhaupt zusammenpassen könnten. Die Gespräche waren von Anfang an vertrauensvoll und ich möchte mich bei den Verantwortlichen des EHCF bedanken, dass ich die Chance erhalte, einen Traditionsverein wie Frauenfeld trainieren zu dürfen.

Warum kommen sie zum EHCF?
Ich habe als Spieler von Uzwil und Herisau viele Spiele gegen Frauenfeld bestritten. Es waren immer spannende Duelle. Der EHCF ist seit vielen Jahren ein ruhig geführter Spitzenclub, mit einer sehr guten Infrastruktur und klaren Zielen, wie die kommenden 2 bis 3 Jahre gestaltet werden sollen. Da möchte ich Teil davon sein.

Wo wohnen Sie, haben Sie Familie?
Ich lebe seit Januar 2018 in Zuzwil, bin Single, nicht verheiratet, keine Kinder.

Was arbeiten Sie?
Ich bin im Verkauf tätig, berate meine Kunden im Bereich Oberflächenveredelung. Ich arbeite seit 20 Jahren in der Industrie, bin ursprünglich gelernter Werkzeugmacher.

Was haben Sie für Vorstellungen?
Ich möchte mich beim EHCF integrieren, ehrliche und gute Arbeit leisten. Hockey ist unsere grosse Leidenschaft, wir verbringen viele Stunden zusammen. Wir wollen die Trainings optimal nutzen, uns gut auf die Saison vorbereiten. Bezüglich einer Rangierung möchte ich mich nicht festlegen, ich kenne die Mannschaft zu wenig. Ich glaube aber, dass wir gemeinsam Erfolg haben können, wenn wir eine Einheit werden und jeder bereit ist, alles für das Team zu geben. Langfristig gesehen soll der EHCF weiterhin ein interessanter und gut geführter Verein bleiben. Für die treuen Zuschauer, die Region, für unsere Sponsoren. Auch der Nachwuchs soll gefördert werden, die Mannschaft wird nicht jünger. Wir wollen künftig vermehrt Nachwuchsspieler einbauen.

Kennen Sie die Mannschaft näher?
Ich hatte mit jedem Spieler bereits telefonischen Kontakt. Gegen einige Akteure habe ich früher noch gespielt. Wir werden uns ab Mai sicher besser kennenlernen. Ich freue mich auf mein Team und auf diese Zusammenarbeit.

Wissen Sie, wer beim Verein bleibt?
Ich möchte das Team zusammen behalten. Es hat eine gute Qualifikation gespielt, sich für die Hauptrunde im Cup qualifiziert. In den Playoffs ist man in der ersten Runde gegen einen sehr guten SC Herisau gescheitert. Wir werden bestimmt Änderungen vornehmen, denn es werden uns Spieler verlassen. Diese gilt es, intelligent zu ersetzen. Wir beobachten den Markt. Wir suchen junge hungrige Leute, die wir formen können. Sie sollen die Zukunft des Vereins bilden, falls Leistungsträger wie Fehr, Styger, Grolimund und Rieser ihre Karriere irgendwann beenden sollten.

Ab wann sind die Sommer-Trainings obligatorisch für das Team?
Wir starten am 8. Mai mit dem Sommertraining. Sämtliche Trainings sind obligatorisch. Wir wollen uns gut auf den Winter vorbereiten.

Wissen Sie schon, wie der erste Teil des Vorbereitungs-Programms ablaufen soll?
Unser Sommertraining dauert von Mai bis Juli. Wir trainieren dreimal pro Woche. Einmal pro Woche bestreitet das Team fix ein Crossfit-Training. Ab August gehen wir auf das Eis und starten die Vorbereitung. Die Meisterschaft beginnt im September.

Interview: Ruedi Stettler

 

 

EHCF-Trainer stellt sich vor