Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.03.2019

FCF zittert sich zu drei wichtigen Punkten

Dank zwei relativ frühen Toren gewann das zweitletzte Frauenfeld im 2.-Liga-Fussball interregional gegen das viele Möglichkeiten auslassende Schlusslicht Dübendorf glücklich mit 2:1 (2:0).

 

 

FCF-Stürmer Kälin fasste des Geschehen nach diesem Sieg kurz und knackig zusammen: «Wow. So viel Glück wie diesmal haben wir in der Rückrunde wohl nicht so oft.» Sein Trainer Exouzidis schnaufte nach diesen wichtigen drei Punkten im Abstiegskampf ebenfalls hörbar durch: «So wird nun jedes Spiel sein. Von Anfang bis zum Schluss ein Kampf und Chrampf. Aber das haben wir gewusst und zum Glück hat Dübendorf einige Hochkaräter ausgelassen.»
Dübendorfs Trainer De Donno nahm seine Mannschaft sofort nach dem Abpfiff zusammen und lobte sie: «Wenn wir immer so auftreten, werden wir bald punkten. Mit solchen Leistungen muss man ganz einfach gewinnen. Es ist unglaublich bitter, so zu verlieren. Aber wir dürfen nicht mehr so dumme Fouls machen, die dann zu Gegentoren führen.» Auf die Frage, ob man so viel Abschlusspech überhaupt haben kann, meinte De Donno: «Ob das wirklich nur Pech ist? Wir haben gewusst, dass Frauenfeld mit seinen Standards unheimlich gefährlich ist. Und was passiert, wir kassieren den ersten Treffer nach einem Freistoss und den zweiten nach einem Eckball.»
Die Startviertelstunde war ein beidseitiges Abtasten. Aber dann hatte Dübendorf drei allerbeste Möglichkeiten (16./18./21. Minute) zur Führung. Beim dritten Abschluss aus nächster Nähe reagierte FCF-Keeper Bretscher allerdings mit einem sensationellen Reflex: «Das stand ich goldrichtig. Zum Glück lief ein Match mal für uns. Das darf gerne so weitergehen.» Es ging gut weiter, denn nach einem Freistoss kam es im Dübendorfer Fünfmeterraum zu einem Gestocher und Maag traf zum umjubelten 1:0 (26.).
Eine weitere Standard-Situation, vor der De Donno seine Dübendorfer so gewarnt hatte, brachte das 2:0. Nach einem zuerst abgewehrten Kopfball auf einen Eckball hin traf im Nachschuss Starcevic. Schon in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wäre «Dübi» fast das 2:1 gelungen.
Diesen Anschlusstreffer holten die Glattaler gleich in der 46. Minute nach. Einmal mehr setzte ein schneller Konter die Frauenfelder Abwehr schachmatt und Angliker markierte das hochverdiente 2:1.Nun plätscherte die Partie mehr oder weniger vor sich hin. Und was auffiel, der FCF schloss die wenigen wirklich guten Angriffe meist harmlos oder sogar mit einem Fehlpass ab. Ganz anders der Gast, der in der letzten Viertelstunde noch einmal gehörig Druck machte. Ein Zürcher zog allein Richtung Bretscher (71.) und schob den Ball knapp am Tor vorbei. In der 84. Minute schien der Ausgleich perfekt, doch der Glattaler Stürmer hob das Leder aus vier Metern tatsächlich über das Gehäuse.
In den letzten vier Minuten flogen zweimal Kopfbälle haarscharf neben das FCF-Tor. Dann endlich durfte Frauenfeld wieder über einen Heimsieg jubeln und die Verbesserung von Rang 13 auf 12. Jetzt punktgleich mit Amriswil (übernächster Gegner), aber noch unter dem ominösen Abstiegsstrich.
Am nächsten Wochenende wartet auswärts aber ein ganz anderes Kaliber, nämlich Spitzenreiter Kreuzlingen. Der FCK holte sich zu Beginn dieser Rückrunde nach einem 0:1-Rückstand zur Pause mit einem sicheren 3:1 bei Uster (9.) das volle Punktepaar. Die Favoritenrolle in diesem Thurgauer Derby ist also klar verteilt. 

Ruedi Stettler