Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.03.2019

Frauenfeld als leuchtendes Vorbild

Frauenfeld erhält erneut den European Energy Award Gold

Frauenfeld ist als Energiestadt weiterhin einzigartig – von den 18 Thurgauer Label-Trägern hat die Kantonshauptstadt als einzige den Gold-Status. Damit gehört sie zu den 48 besten Energiestädten der Schweiz.

 

 

Gross war die Freude im Grossen Bürgersaal im Rathaus, als am Donnerstagabend mit der Zertifikatsübergabe der energiepolitische Meilenstein gefeiert werden konnte. Nach der erstmaligen Auszeichnung mit dem European
Energy Award Gold im Jahr 2014 mit der Umsetzung von 77 Prozent der potenziellen Massnahmen konnten nun gar 79 Prozent erreicht werden. Damit gehört Frauenfeld weiterhin zum exklusiven Kreis von 48 Schweizer Energiestädten mit Gold-Status. Stadtpräsident Anders Stokholm nahm das Ergebnis in seinen Begrüssungsworten mit Freude zur Kenntnis – «wir sind gut, können aber noch besser werden», sagte er.

Grosses Potenzial
Stadtrat Urs Müller war die Freude über das erfolgreiche Re-Audit anzumerken, als er die zahlreichen Besucher im Rathaus über die einzelnen Schritte informierte. Dabei wurden auch unbeliebte Massnahmen ergriffen, wie die verstärkte Bewirtschaftung von Parkplätzen. Gleichzeitig sei das Potenzial aber weiterhin gross, wie der Bauvorsteher sagte, und wies dazu unter anderem auf historische Bauten wie das Redinghaus hin. Auf jeden Fall sei das Label eine Verpflichtung, um «dranzubleiben», wie Urs Müller weiter sagte. Er dankte allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.

Gratulation durch Regierung
Regierungsrat Walter Schönholzer gratulierte im Namen der Thurgauer Regierung und bezeichnete das energiepolitische Engagement der Kantonshauptstadt als vorbildlich. Dazu wies er auch auf den Energierichtplan hin, der gemeinsam mit den Nachbargemeinden Gachnang und Felben-Wellhausen erarbeitet worden war, das städtische Energieförderprogramm sowie auf den Fernwärmering, der nun ausgebaut wird.

Mobilität wird elektrisch
Nach der Übergabe des Zertifikats hielt Anton Gunzinger, Unternehmer und Dozent an der ETH Zürich, ein Referat unter dem Titel «Steht eine Revolution in der Mobilität vor der Tür?». Er präsentierte zum Thema Energie diverse Aufstellungen und zog Vergleiche, um am Ende festzustellen, «die Mobilität der Zukunft wird elektrisch. Auch das autonome Fahren kommt».

Andreas Anderegg





Label Energiestadt
Eine Energiestadt ist eine Gemeinde oder eine Stadt, die sich kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, den Klimaschutz und erneuerbare Energien sowie eine umweltfreundliche Mobilität einsetzt. Dafür wird sie vom Trägerverein Energiestadt mit dem Label ausgezeichnet, wobei die Massnahmen alle vier Jahre überprüft werden. Mit dem Gold-Label werden Gemeinden oder Städte ausgezeichnet, die besonders hohe Anforderungen erfüllen. (aa)