Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.02.2019

Salt plant Mobilfunkantenne in Niederneunforn

Der Mobilfunkanbieter Salt will an der Schaffhauserstrasse 2 in Niederneunforn eine Mobilfunkanlage bauen – das Baugesuch liegt noch bis am Montag, 4. März bei der Gemeinde öffentlich auf. Unter dem Namen «Stop-Elektrosmog Neunforn» hat sich eine Gruppe engagierter Bürger formiert, die sich gegen das Bauvorhaben wehren.

 

 

5G ist das Zauberwort der Stunde: Anfang Februar wurde bekannt, dass Swisscom, Sunrise und Salt neue Mobilfunkfrequenzen ersteigert haben – für insgesamt 380 Millionen Franken. Damit können sie die Einführung der zukunftsträchtigen 5G-Technologie vorantreiben. 5G verspricht ein Mobilfunknetz mit grösserem Tempo, schnelleren Reaktionszeiten und höheren Kapazitäten. Denn das Bedürfnis nach mobiler Datennutzung wächst rasant: Nach Angaben des Bundesamtes für Kommunikation verdoppelt sich das Datenvolumen im Mobilfunk etwa einmal im Jahr.
Um dem wachsenden Datenkonsum gerecht zu werden, investieren die Mobilfunkunternehmen in neue Anlagen. Eine solche plant das Mobilfunkunternehmen Salt an der Schaffhauserstrasse 2 in Niederneuforn. Auf der Parzelle in der Gewerbezone soll eine 25 Meter hohe Antenne entstehen.
Doch das Bauvorhaben stösst auf Widerstand: Die Gruppe «Stop-Elektrosmog Neunforn» will den Bau von weiteren Mobilfunkantennen in der Gemeinde Neunforn verhindern. Gemäss dem Komitee sprechen drei Gründe gegen die geplante Anlage: Der Elektrosmog sei schädlich für die Gesundheit von Mensch und Tier und ein Experiment mit unklaren Auswirkungen auf die Gesundheit. Umliegende Immobilien müssten ausserdem mit einem massiven Wertverlust rechnen – die Initianten nennen Wertminderungen von bis zu 50 Prozent. Das Dorfbild würde durch die Antenne deutlich an Attraktivität verlieren. Kommt man von Uesslingen her, wäre die Antenne dominant am Dorfeingang sichtbar.
Das Unternehmen Salt betont, dass auch für das Projekt in Niederneunforn alle Vorschriften und Grenzwerte zum Schutz vor nicht ionisierender Strahlung (NISV) eingehalten würden. «Die Antenne an der Schaffhauserstrasse ist für uns wichtig, um das Netz in dieser Gegend für unsere Kunden zu verbessern. Bei jedem Standort versuchen wir zusammen mit Gemeinde und Grund-
eigentümern, den in jeder Hinsicht besten Standort zu finden», sagt Salt auf Anfrage. Der aktuell explodierende Datenkonsum via Mobilfunk verlange nach ortsnahen Sendeanlagen – die geplante Anlage sei jedoch keine spezifische «5G-Antenne»; die neue Technologie werde in das bestehende Netzwerk integriert.
Das Baugesuch liegt bis am 4. März in der Gemeindekanzlei Neunforn auf. Bis dahin kann beim Gemeinderat schriftlich Einsprache erhoben werden.

Miriam Waldvogel