Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 30.01.2019

«Mit viel Mut in die Zukunft»

Interview mit Anders Stokholm vor der Stadtpräsidentenwahl am 10. Februar 2019

Stadtpräsident Anders Stokholm freut sich vor der Erneuerungswahl des Stadtpräsidenten über das Miteinander in Frauenfeld. In den vergangenen vier Jahren konnte gemeinsam viel erreicht werden, die Zeichen stehen gut.

 

 

Anders Stokholm, was sagen Sie dazu, dass Sie der einzige Kandidat für die Wahl in das Stadtpräsidium am 10. Februar sind?
Das ist unterschiedlich zu werten. Einerseits ist das vielleicht ein Vertrauensbeweis, dass man mit meiner Arbeit zufrieden ist. Andererseits möchte man mir vielleicht mindestens eine weitere Amtsperiode Zeit geben, um zu zeigen, was ich kann.

Welches waren die Höhepunkte in den letzten vier Jahren?
Für mich waren das vorab die Begegnungen mit den vielen Menschen in unserer Stadt. Auf einzelne Projekte bezogen waren es sicher der Frauenfelder Kulturtag und die einzelnen Schritte in der Stadtentwicklung. Wichtig daneben war, dass wir das Thema «Wärme Frauenfeld AG» abschliessen konnten. Unsere Lehren aus jenem Projekt sind, dass wir bei solchen weitreichenden Projekten von Anfang an transparent informieren sollten. Lieber mehrmals zu viel als einmal zu wenig.

Wo liegen die Schwerpunkte in den kommenden vier Jahren?
Auf politischer Ebene stehen das Konzept «Mobilität 2030» inklusive Verkehrsentlastung im Vordergrund sowie eine ganzheitliche Stadtentwicklung. Hier müssen die Grundlagen erarbeitet werden für ein verdichtetes Bauen gemäss Raumplanungskonzept. Daneben wird uns sicher die Digitalisierung zunehmend beschäftigen sowie die Umsetzung der «Energiestrategie 2050».

Erwarten Sie dabei irgendwelche Schwierigkeiten?
Sicher wird es beim einen oder anderen Projekt kontroverse Meinungen zur Umsetzung geben – wohl auch beim Thema Stadtentlastung. Dazu möchte ich einfach sagen, dass der Verkehr weiter wachsen wird. Ob wir das nun wahrhaben wollen oder nicht. Ausserdem dürften wir nicht in eine übertriebene Sparwut verfallen. Schliesslich wollen wir nicht nur verwalten, sondern aktiv sein, und das braucht nun mal ein gewisses Mass an Mitteln.

Mit der Referendumsabstimmung zum Landverkauf Sonnmatt für ein Reise-terminal stehen Sie vor einem echten Prüfstein. Was ist, wenn Sie die Zustimmung der Stimmbürger zum Landkauf erhalten?
Dann kann ein gutes Projekt realisiert werden. Ein Projekt, das an der richtigen Stelle ist und auch verhältnismässig günstigen Wohnraum bringen wird. Das wird ein Leuchtturm, so wie es damals auch die Ansiedelung von Skyframe war.

Und was ist, wenn es ein Nein zum Landverkauf gibt?
Dann würde es künftig schwierig werden, Ansiedelungen von zonenkonformen Betrieben vorzunehmen. Denn wer will denn schon viel Zeit und Geld in ein Projekt investieren, wenn man nicht einmal dem geltenden Zonenplan vertrauen kann?

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Dass wir in unserer schönen Stadt weiterhin ein gutes Miteinander leben. Dabei verbindet Frauenfeld ja alles, was gutes Leben ausmacht. Uns geht es gut und wir haben allen Grund, mit viel Mut in die Zukunft zu gehen.

Interview: Andreas Anderegg




Zur Person:
Anders Stokholm, FDP
Jahrgang 1966, verheiratet, zwei Kinder
Erlernter Beruf: Pfarrer
Stadtpräsident seit 1. Juni 2015