Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.12.2018

Jede Tag es Türli

Noch nie war unser Adventskalender so gross, so günstig, so vielseitig wie dieses Jahr: Wir haben ganz einfach unser Haus zum Adventskalender erklärt.

 

 

Jeden Abend machen wir also ein Türli auf – mal den Wäscheschrank oder die Dachbodentür, den Schrank im Büro oder den im Badezimmer. Dabei entdecken wir ungeahnte Schätze, finden Vermisstes oder staunen darüber, was wir alles besitzen. Manchmal löst das eine Wegwerf­aktion aus, manchmal darf das Puff bleiben, wie es ist – aber immer wecken die gefundenen Dinge Erinnerungen.
Die Hochzeitszeitung berührt uns mehr als damals beim ersten Mal Lesen, den Winterpulli, der sich ganz hinten versteckte, kann ich genau jetzt gut gebrauchen und sogar die Fernbedienung für die Weihnachtsbeleuchtung ist wieder aufgetaucht. Schöne Dinge, die wir von lieben Menschen geschenkt bekommen haben, nehmen wir nach Langem wieder in die Hand, freuen uns darüber und denken an unsere Freunde.
Das Büchergestell ist die grösste Entdeckung. Bücher, die wir noch gar nicht gelesen haben oder deren Inhalt wir schon vergessen haben, wandern auf einen Büchertisch, der am Weihnachts-Apéro zur Selbstbedienung freigegeben wird. Der Konsumgesellschaft sind wir aber deshalb nicht verloren gegangen: Ein Nebeneffekt der allabendlichen Freude ist, dass wir nun auch wissen, was längst ersetzt werden sollte.
Vor allem macht es uns dankbar und zufrieden, so viele schöne, lieb gewonnene Dinge um uns zu haben. Eine durchaus adventliche Stimmung.

Nela Zurbuchen