Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 21.11.2018

Wenn immer möglich den Favoriten ärgern

Am Samstag treffen im 1.-Liga-Eishockey Frauenfeld und Uzwil auf-einander. Beim Gegner amtet der Ex-Frauenfelder Mischa Wasserfallen als Headcoach und er freut sich auf diesen Match.

 

 

Nach 12 Runden steht Frauenfeld auf Platz 3 mit 23 Punkten, Uzwil nimmt Rang 9 ein und hat 12 Zähler auf dem Konto. Also ist die Ausgangslage klar verteilt. Doch Gäste-Headcoach Mischa Wasserfallen hat ein Lächeln auf den Lippen: «Natürlich ist Frauenfeld der logische Favorit, aber den möchten wir ärgern. Die Thurgauer sind eine spielstarke Equipe, wir bevorzugen den körperbetonten Einsatz. Das behagt dem EHCF nicht so. Darum glaube ich daran, dass wir in einem für uns wirklich optimal laufenden Match durchaus eine Chance haben könnten.» Zumal Frauenfeld nach der 5:6-Niederlage in Herisau auch am Samstag beim 6:5 nach Verlängerung in Romanshorn gegen die Pikes etwas Mühe hatte. Uzwil dagegen überraschte mit einem unerwarteten 5:1-Sieg bei Bellinzona.
Als Wasserfallen den Job in Uzwil für diese 1.-Liga-Meisterschaft annahm, wusste er, dass er eine enorm schwierige Aufgabe vor sich hat. Doch weil er 2015/16 schon einmal bei den St. Gallern tätig war («es wurde eine Super-Saison»), nahm er diese Herausforderung gerne an. Der am 16. Oktober 38 Jahre alt gewordene Ex-Frauenfelder hält fest: «Es muss bei uns Vieles zusammenpassen, dass wir die Playoffs erreichen. Aber es sollte unser Ziel sein, wenn immer möglich unter die ersten Acht zu kommen. Der Rest der Meisterschaft würde viel einfacher, wenn man nicht gegen den Abstieg kämpfen muss. Aber es ist auch klar, primär müssen wir den Liga-Erhalt schaffen.» Der Abstand zum letzten playoff-berechtigten Platz beträgt nur drei Punkte.
Der seit sechs Jahren in Seuzach wohnhafte Thurgauer freut sich noch aus einem anderen Grunde besonders auf diese Partie in Frauenfeld: «Mein Vater arbeitet auf der Kunsteisbahn als Eismeister. Wir beide reden sehr viel miteinander über Eishockey. Auch weil wir mit den SCL Tigers den gleichen Lieblingsverein haben.» Mischa Wasserfallen spielte vom vierten bis zum 30. Altersjahr beim EHC Frauenfeld. Ebenfalls im Einsatz stand er einst bei den Elite-Junioren des HC Thurgau und später bei Schaffhausen.
Seine Trainerlaufbahn begann bei Wallisellen, wo er zwei Jahre Assistent und danach ebenso lange Headcoach war. Dann kam das erste Jahr in Uzwil, der Abstecher zurück zu Frauenfeld als Assistent im Fanionteam und jetzt wieder Uzwil. Da heisst sein wichtigstes Ziel: «Ich möchte das Team vorwärts bringen.» Dabei könnte natürlich ein Überraschungs-Erfolg über Frauenfeld durchaus dazu gehören. 

Ruedi Stettler