Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 31.10.2018

Gewerbe wünscht Aufwertung der Freie Strasse

An der Medienorientierung vom 26. Oktober waren sich die Vertreter der Stadt, der IG FIT und des Gewerbevereins Region Frauenfeld einig: Die Frauenfelder Altstadt hat grosses Potenzial und bietet beste Voraussetzungen für eine lebendige Innenstadt. Nachdem die Zürcherstrasse dank diverser Massnahmen wieder zu einem Ort geworden ist, wo man sich trifft, soll nun auch die Freie Strasse zur Begegnungszone werden.

 

 

Die Altstadt von Frauenfeld punktet durch nahe Distanzen, gute Erreichbarkeiten und ein charmantes Stadtbild. In den letzten Jahren lancierte die Stadt gemeinsam mit der Vereinigung IG FIT zahlreiche Massnahmen, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten. Zahlreiche Angebote und Veranstaltungen wie beispielsweise das Winzerfest, Nightshopping oder «Musig i dä Stadt» ziehen die Menschen in die Innenstadt. Gemütliche Strassenkaffees laden an der Zürcherstrasse zum Zusammensein ein und spezielle Sitzgelegenheiten, Flaggen sowie Wohnzimmer-Situatio­nen sorgen für Identifikation. «Die Bevölkerung hat die Altstadt ins Herz geschlossen», freut sich Stadtpräsident Anders Stokholm. «Jetzt ist es Zeit, einen nächsten Schritt zu machen und den Stadtkern weiter aufzuwerten.»

Stadtzentrum beleben
Dies soll in erster Linie dadurch geschehen, dass die Freie Strasse in die Begegnungszone eingebunden wird. In Anlehnung an die Zürcherstrasse wollen die Stadt und das Gewerbe die Freie Strasse noch einladender gestalten und sie aufwerten. Ausserdem soll eine flexible Parkplatzanordnung zum einen die Erreichbarkeit sicherstellen, zum anderen die Nutzungsmöglichkeiten erweitern. Wünschenswert wäre etwa, wenn die Strasse niveaufrei umgestaltet wird, so dass auch hier Strassenkaffees und Auslagen für Geschäfte entstehen können. Zudem soll die Infrastruktur für Veranstaltungen, wie beispielsweise Verankerungen für Zelte oder die Versorgung von Ständen, bereitgestellt werden. «Der Wunsch, die Freie Strasse in die Begegnungszone zu integrieren, kommt nicht von ungefähr», betont Stokholm. «Unser Ziel ist es, die gesamte Innenstadt weiter aufzuwerten und das Stadtzentrum noch mehr zu beleben.»

Aufwertung erwünscht
In der Innenstadt sind rund 150 Detaillisten ansässig, die insbesondere den zunehmenden Online-Handel immer mehr spüren. «Wir können zwar kompetente Beratung und einen 1A-Service bieten, aber wir brauchen auch äusserliche Anreize, die die Menschen in die Innenstadt ziehen», erläutert Christian Wälchli, Präsident der IG FIT. Erste Impulse habe man erfolgreich gesetzt, aber jetzt sei es wichtig, weitere Massnahmen zu ergreifen. Dies wurde auch in den Ergebnissen einer Informationsveranstaltung deutlich, zu welcher vor rund einem Jahr die IG FIT ihre Mitglieder eingeladen hatte. «Fast alle sprachen sich für eine Aufwertung und Umgestaltung der Freie Strasse aus», erläutert Elisabeth Steiner, Präsidentin TGshop und Vizepräsidentin IG FIT. Man wünsche sich für die Zukunft eine lebendige, einladende Innenstadt mit einer guten Erreichbarkeit.

Erreichbarkeit verbessern
Dieser Auffassung ist auch Urs Schönholzer, Präsident des Gewerbevereins der Region Frauenfeld. «Der Gewerbeverein schätzt die bisherigen Bemühungen und erzielten Resultate seitens Stadt, IG FIT und weiteren involvierten Institutionen. Eine Mehrheit aus der Gewerbebefragung im Frühjahr 2018 begrüsst eine Ausweitung der Bege­gnungszone auf die Freie Strasse. Unsere Mitglieder bewerten die Begegnungszone mehrheitlich als positiv, wünschen sich aber eine bessere Erreichbarkeit und mehr Parkplätze. «Darüber hinaus müsse allerdings noch sehr viel getan werden, zum Beispiel durch das Schaffen von Einkaufserlebnissen. Gleichzeitig hoffe man, dass das Angebot der Detaillisten und Gastrobetriebe laufend den sich stetig verändernden Kundenbedürfnissen angepasst wird.

Breite Abstützung
Allerdings nützen die besten Ideen nichts, wenn die Umgestaltung der Freie Strasse nicht auch finanziell gesichert ist. «2018 schaffte es ein Planungskredit nicht ins Budget, weil die Skepsis im Gemeinderat zu gross war», erläutert Anders Stokholm. Nun, mit der Abstützung durch das Gewerbe und die IG FIT soll 2019 ein neuer Anlauf genommen werden. Dabei ist vorgesehen, Bevölkerung und Gewerbe in die Planung einzubeziehen.(svf)